Ps. 69, 33-37.
Hochwürdiger und Hochgelahrter,
In Christo theuergeschätzter und innig-
geliebtester Herr Doctor,
 
Unter dem 2 huj. habe Ew. Hochwürden die erfreuliche
Nachricht gegeben von der glücklichen Ankunfft der beyden
damals noch unbekanten Kasten mit Büchern u. Artzney-
en von Halle //in Charles-Town//, von deren Absendung von London nach
Charles-Town ich ohngefehr 6 Wochen vorher etwas in
einem vom HoffPrediger Ziegenhagen an einen
Kauffman geschriebenen Brieflein gelesen hatte; ietzo
habe das Vergnügen denenselben die noch erfreulichere Nach-
richt zu ertheilen von der würcklichen Ankunfft dieser bey-
den grossen mit Büchern und Artzneyen bis oben an ge-
füllten Kasten in Eben Ezer zu ertheilen, welche wir
mit den erwecklichen Pfingst-Sprüchen an Sonna-
bend vor Pfingsten d. i. den 9 huj. empfangen, mit
Freuden und hertzlichen Lobe Gottes ausgepackt, und alles
so wohl conditionirt befunden, daß auch kein Blätt-
lein oder Gläslein unbeschädigt oder verrückt gewesen.
Herr Med. Thilo sagt, daß etwas in dem ihm gesandten
schweren Artzney-Kasten, darinn die von Augspurg verlang-
te Simplicia pp befindlich, zerbrochen, wovon auch einige
andere Stücke beschädigt wären: hingegen ist die für
die beyde Vorgesetzte zugleich hereingesandte Richtersche
Artzney so wohl gepackt u. so frisch u. unbeschädigt
gewesen als diejenige, welche Ew. Hochwürden aber-
mals aus freyen Liebes-Triebe in so grosser Bewunde-
rungswürdigen Quantitaet für mich und meine werthe-
ste Amts-Brüder zum Geschencke beypacken lassen, als
darum zu bitten wir viel zu blöde würden gewesen
seyn theils wegen des hohen Werthes, theils aber wegen
der schweren Prüfungen, welche zur Zeit des langen
Krieges über die liebe Anstalten einige mal ergangen, theils
aber auch wegen so vieler andern dürfftigen Prediger und
 
Herrn D. Franckens Hochwürden