gen gehalten, u. künfftigen Sonntag G. G. über das
Evangelium vom bußfertigen Zöllner zu predigen
mit Gott, der meines Lebens Krafft ist, entschloßen
bin. Ich bin freylich noch etwas schwach, und
es scheinet die Kranckheit noch nicht gründlich
curirt zu seyn; da aber Herr Rabenhorst
noch neu u. vieler Arbeit sonderlich in einem
heißen Climate nicht gewohnt, u. der theure
Bruder Lemcke noch Fieber u. Brustbeschwerde
hat, so habe ich Beruff u. Freudigkeit wieder
an dem Netz ein wenig ziehen zu helfen. Ich
erfahre es auch, daß es Gottes Wort sey: er
gibt den Müden Krafft u. Stärcke genung den
Unvermögenden. In dieser langen Kranckheit hat
sich der Vater in Christo durch den H. Geist du
durchs Evangelium //in mir// dergestallt verklärt, daß ichs
nicht aussprechen u. den Reichthum seiner Erbar-
mung nicht genung rühmen kan. Ich glaube
demnach, meine liebe Zuhörer werden keinen
Schaden davon haben, daß ich ihnen so viele
Woche nichts aus Gottes Wort verkündigen kön-
nen. Der Herr wird michs einbringen laßen.
An unserm Medico Herr Thilo hat mir Gott