Digitale Sammlungen

Besten dienen laßen. Jetzt haben unsere liebe Saltzburger kein Ver-
trauen mehr zu teutschen oder Engeländischen Dienstboten. Sie be-
kommen schon in Holland u. Engeland einen sehr üblen u. wiedri-
gen Begriff von unserer Colonie, u. wenn sie hirüber kom-
men, werden sie von den hiesigen teutschen Leuten gar bald
verführt, u. wird ihnen aller Vorschub zum Weglauffen ge-
than. Sind sie einmal in Carolina, (welche nur durch den
an vielen Orten gar schmalen Savanah-Fluß von unserer
Colonie geschieden ist,) so sind solche Wegläuffer schwerlich
wieder zu bekommen, weil die dortige Regirung das Aufkommen
dieser Colonie mit neidischen Augen ansieht, auch überhaupt
den Herren Trustees nicht günstig ist. Als Ew. Hochwürden
uns vor einiger Zeit die Copyen der Briefe, welche mit
einigen Liebes Gaben für Eben Ezer zu dero Händen kommen
sind, gesandt, haben wir in einem derselben eine unver-
muthete gar erbauliche Nachricht von dem Saltzburg. Baron
von Königsthurn u. einigen mit ihm ausgegangenen Saltzbur-
gern gelesen, u. uns in der Versammlung zu Nutze gemacht.
Wir möchten doch gern wißen, wo diese liebe Fremdlinge
hingekommen sind. Ohn Zweifel breitet sich das Gute un-
ter ihnen in Preußen und Litthauen durch den Dienst der dor-
tigen Knecht Christi aus, ob wir wol geraume Zeit hier
wenig von ihren leiblichen u. geistlichen Ergehen gehört. Weil
ich auch niemals von Herrn Korten, der mein Schul-Freund
in Berlin, und Contubernalis in Halle gewesen, u. ins
Prediger Amt nach Litthauen beruffen worden, etwas gehört,
so vermuthe er sey gestorben. Gott sey allen s. Knechten
gnädig; seegne Ew. Hochwürden theure Person und Amt auch
die Anstalten des l. W. H.! Hirmit verbleibe