[5. Mai]
A. ich wil euch wied. sehen, u. eu-
er Hertz sol sich freuen, u.
eure Freude soll niemand
von euch nehmen.
[6. Mai]
Herr, lehre mich thun nach
deinem Wohlgef. dein guter
Geist führe uns auf eb. Bahn.
Dero Frau v. Holtzend. zahlte ich 1000.
[7. Mai]
Ich wil euch trösten, wie einen
seine Mutter tröstet.
Heute bin ich kräftigl. durchge-
führet u. bewahret worden.
[8. Mai]
Der Herr ist nahe allen, die
ihn anruffen, allen die ihn
mit Ernst anruffen.
Heute bistu mir auch nahe ge-
wesen, u. hast mir geholfen.
Mittag war in Krells Hause.
Nachmittags bey Herrn D. Rechenb.
Abends bey Herrn D. Götzen, wo
Herr Gulman u. M.
auch war.
Frühe kam Herr Ludwig, d. Sprech-
meister, ob ich in d. vorigen Meße nicht vor
einem Pförtgen in einem Haus gewesen,
er hätte mich reden hören? Rx. Ich bin
gar nicht auskommen. Er a. bestund dar-
auf, daß er mich reden hören in d.
Stube, u. weil es ein Verdächtig.
M. so darin gewesen, so wolte er
mirs vorhalten.
Weil ich ihm nun nicht bedeuten //überzeugen// könte,
daß ich nicht mal, so viel Zeit hätte, daß
ich wohin gehen könte, übergebe ichs Gott,
der ins Verborgene siehet, u. weiß,
daß ich das Haus nicht kenne, von keiner Per-
son weiß, mit d. ich geredet, welcher
meine Unschuld, wie d. Susannae ihre
zu seiner Zeit offenb. wird. Doch hat es
mich den gantzen Tag sehr gebeuget.