kommen, das auch der glaube so verdunckeln sol, das
er in unglauben so verfallen solte, das er gar keinen
Gott glauben oder denselben fürchten solte, ich wolte
dieses nicht gerne in eine historie bringen, ich habe
recht einen scheu hir von etwas zu schreiben. und
gleichwol bin ich fast zweÿ gantzer Jahr darmit ange-
fochten worden, und nach wider aufgegegangenen
gnaden lichtes des großen Gottes, habe ich recht den
lieben Gott gefragt, worum ihm er mich den so dief
wider die klare warheit seines wordes fallen laßen
und mich lange dariber verwundet. Da ich doch schon
6. oder 8 Jahr nach meinem gesegneten Erffurtischen
gange einen wohlbewehrten und festen grund in
meinem Christenthum geleget, deßen auch große beÿ
hilffe von glaubigen gespillen in Christo mich schon oft
erbaut und erMundert; Diß aber war auf
einmal alles wegverdunckelt und gar verloschen.
Die ursache aber wo dieses nachher kam muß ich
gleich zeÿen, Es war ein alder Rector in Arnstadt
den hieß treiber, von dem wurtte mir erzehlet
das er zweÿ Söhne habe, welche beide D. waren, und
das weren solche gelehrte leute, diese hätten ein
buch herausgegeben, darinnen sie staduirten das
gar kein Gott were, dieses wurtte mir umso starck
wider meinen willen ein mein gemüth gepreget, das
ich lange Zeit dieser gedancken nicht konde loß werden
//da// ich auff und Nider, gedachte, diese leite sind gleichwohl
Doctor, sie müßen doch was tapferes studiret haben.
es filen mir wunderlige zerstreungen in meinen
gedancken ein die lieffen dag und nacht um wie
Mühlen, deren ich mich nicht erwehren konde. ich ging
//mit// meiner vernunft zu rath, und überwog es mit man
cherleÿ aussinnen, aber ich funde nichts, als das
ich merckte, das ich ein solch schaf war, das sich von der
hehrte