In ihren Hertzen es ist kein Gott nach dem 14. Psalm ich kan auch
biß weilen über die Wortte Bauli an die Römer am 1,19. den das
Man weiß, daß ein Gott seÿ ist ihnen offenbar, den Gott hat es
ihnen offenbaret, damit, das Gottes unsichtbares wesen, das
ist, seine ewige Kraft und Gottheit wird er sehen, so Man des
war nimbt an den Wercken, nemlich an der schöpfung der
weld, also, das sie keine endschuldigung haben, den dieweil
sie wusten, das ein Gott ist, und haben ihn nicht gepreiset, als ei-
nen Gott, noch gedancket, sondern sind in ihren dichten eitel
worden, und ihr unverständiges hertz ist verfinstert, da
sie sich für weise hielden, sind sie zu Narren worden.
Diese, und dergleichen schöne sprüche, kan ich durch Gottes gna-
de wol verstehen anitzo, auch nach meiner gesundden Ver-
nunft, aber Jenes mal waren sie mir dicke wolcken u.
dunckele nebel, ich gedachte wer weiß obs auch wahr ist
und der Satan machte mir den besten grund der war-
heit zu lauter lügen, ob schon ein winser kleines fünck-
lein der gnaden In der Vernunft noch klummet, so war
das gesetz, das da widerstrbet dem gesetz in meinem
gemüthe //immer stärcker//, und Muste also immer so ford gehen in der gefan-
genschaft.
Endlich gedacht ich wider, das mir nur ein wenig wohl
möchte werden, du wilst nach Gotha gehen, und wilst
dein Hertz guten freunden eröfnen, als den wird
mir doch Ein Erffurdisches wolsein wider werden.
Was geschahe, ich ging hin, sie empfingen mich freund-
lich, und theten wie sonst, beteden, lobreden, und dan-
ckten Gott, es wurtt mir abermal hierauf ein ge-
raunet wie zu vor, sage Ja nichts, schweÿ stille, bistu doch
wider guden muths, es wird dir die gröste schande
sein, wen du deinen gespillen hiervon was sagest, und
das Mochte abermal des Satans spiel in mir sein, als
ich nun in friede guten abschied nam, bezahlet mich der
lügner eben mit solcher Müntze wie zuvor, der ich
von ihm vordorbene gelbe linden bletter, Vor
lautter