terrichten, bis endl. der barmhertzige Vater
uns den lieben Frieden schenckte, da sich dann wie-
der eine neue Betrübniß in unserer lieben Schule
fand, neml. einige weineten und sagten: Wir sind
noch jung und sollen nun in die Welt, was vor
viele Versuchungen werden wir vor uns finden?
Denen wir vielleicht nicht tüchtig sind zu wider-
stehen; andere meineten, das jenige so sie durch
den Seegen Gottes, und schwerer Mühe ihrer
Herrn Praeceptoren erlernet hätten, würden sie bald
wieder vergeßen, indem sie bedächten, daß ihre
Eltern nicht viel zum besten hätten, hingegen wie sie gehöret,
daß in Deutschland viel dazu erfordert würde; Den Zustand
der Eltern aber, beym Abschiede, als die Schule aus einander gieng,
werde ich nicht tüchtig seyn ausführlich zu beschreiben, was
vor Heulen und Schreyen unter Mann und Frau von 40
bis 70 Jahren war, daß auch Menschen; die ich gekant, und
meines Wißens niemals weinen sehen, haben es sich so
zu Hertzen gehen laßen, daß sie geweinet, als wenn sie wä-
ren mit Ruthen gesteupet worden, als der HErr Capit. Wrech
den Eltern die Kinder mit Thränen übergab, und auf ihre
Seele band. Nachgehens reiseten wir von Tobolsk Ao. 1722
den 29. Jan. und kamen //in// medio Martii nach Moscau, allwo der
Herr Capit. von Dünggraffen die güthigte Anstalt nachge-
laßen hatte, nehml. wann ich ankäme, solten sie mir sa-
gen: Wo ferne ich nach Liefland auf sein Guth kommen
wolte, solte ich ihn allezeit willkommen seyn, welches ich that, u.
folgete mit einem andern Officir, der deßelbigen Weges rei-
sete. Nach diesem resolvirte sich der Wohlgebohrne HErr
Capit. Dünggraffen nach Deutschland zu reisen, und versprach
mich mit nach meinem Vaterlande zu nehmen, welches mich
uns den lieben Frieden schenckte, da sich dann wie-
der eine neue Betrübniß in unserer lieben Schule
fand, neml. einige weineten und sagten: Wir sind
noch jung und sollen nun in die Welt, was vor
viele Versuchungen werden wir vor uns finden?
Denen wir vielleicht nicht tüchtig sind zu wider-
stehen; andere meineten, das jenige so sie durch
den Seegen Gottes, und schwerer Mühe ihrer
Herrn Praeceptoren erlernet hätten, würden sie bald
wieder vergeßen, indem sie bedächten, daß ihre
Eltern nicht viel zum besten hätten, hingegen wie sie gehöret,
daß in Deutschland viel dazu erfordert würde; Den Zustand
der Eltern aber, beym Abschiede, als die Schule aus einander gieng,
werde ich nicht tüchtig seyn ausführlich zu beschreiben, was
vor Heulen und Schreyen unter Mann und Frau von 40
bis 70 Jahren war, daß auch Menschen; die ich gekant, und
meines Wißens niemals weinen sehen, haben es sich so
zu Hertzen gehen laßen, daß sie geweinet, als wenn sie wä-
ren mit Ruthen gesteupet worden, als der HErr Capit. Wrech
den Eltern die Kinder mit Thränen übergab, und auf ihre
Seele band. Nachgehens reiseten wir von Tobolsk Ao. 1722
den 29. Jan. und kamen //in// medio Martii nach Moscau, allwo der
Herr Capit. von Dünggraffen die güthigte Anstalt nachge-
laßen hatte, nehml. wann ich ankäme, solten sie mir sa-
gen: Wo ferne ich nach Liefland auf sein Guth kommen
wolte, solte ich ihn allezeit willkommen seyn, welches ich that, u.
folgete mit einem andern Officir, der deßelbigen Weges rei-
sete. Nach diesem resolvirte sich der Wohlgebohrne HErr
Capit. Dünggraffen nach Deutschland zu reisen, und versprach
mich mit nach meinem Vaterlande zu nehmen, welches mich
sehr