einen ordentlichen Beruf, der an mich ergange, aufgefordert
worden bin; da ich mit keinem Wort jemahls etwas von
einer Neigung dahin mercken lassen, ja wann ich von ami-
cis einige mahl darauf gebracht worden, mich gäntzlich zu-
rückgehalten. (4.) Daß ich mir bewust bin, wie ich von An-
fang des Studii an, mich gantz zu verläugnen und nur allein
dem Willen Gottes in allem zu folgen, mich entschlossen.
(5.) Daß ich auf anhaltendes Gebet, Gott wolle mich ja keinen
Fehltritt in dieser wichtigen Sache thun lassen, des göttlichen
Willens je mehr und mehr versichert worden, und sich mein
Hertz je länger je mehr dazu geneigt hat. (6.) Daß
mir Gott das gröste Obstaculum, nemlich die totale Ent-
fernung von den lieben Meinigen, und daß es die Zeit nicht
leiden wolte, auch nur einmahl noch vorhero dieselbe zu sehen,
in einer kurtzen Zeit gantz vom Hertzen genommen, und
ich mich damit vergnüget, daß [?] ihnen noch zum
Andencken ein Buch etwas vom schriftliches, vornemlich von denen
Franckischen Schriften übermachen kan. Wobey ich zum voraus ver-
führet gewesen in meinem Gemüth, daß dieselben sich diese Führung
Gottes,(ob sie ihnen gleich schmerztlich seyn möchte) gefallen lassen und Gott
inbrünstig für mich stets anruffen werden. In welcher Hofnung
mich auch nicht betrogen, da durch ihrer aller Briefe dessen zu meiner
grossen Erquickung aufs hertzlichste versichert worden. (7). Daß, so
oft ich mich auf die andere Seite lencken wollen, es mir ein-
gefallen: Soltestu ungehorsam seyn, dem Winck des Herrn Jesu
zu folgen, der dich bis in den Tod geliebet hat; zumahl, da nun
niemand hingehen will, und es eine Sache ist, die dem
Fleisch zu wieder, und da man sein Leben auf eine besondere
Weise gering halten muß. So ist mir vorgekommen, daß ich
ein unruhiges Gewissen lebenslang haben könte, wann ich den
Beruf ausschlagen wolte.
O Herr hilff nun, o Herr, laß wohlgelingen. Laß nun
Deine Kraft in mir armen und schwachen mächtig werden,
Amen.