genug das //meine// im Gebet erlangte gewonnene geringe Krafft
anzuwenden. In dieser Woche habe v. r. Lust //Murr?// gekriegt
d. Weg des Lebens ohne Anstoß, u. ohne mich nach der
Welt umzusehen, getrost fortzuwandeln. D. 11. Jun.
sang das Lobliedchen: der du bist 3. in Einigk. Beym
Beschluß deßselben empfing ich e. Versicher. in m. Herzen,
daß ich im ewigen Leben d. gr. Gott a. s. loben würde.
In voriger Woche bermachte Herr D. Anton im Collegio ein-
m[a]hl d. Beschluß mit d. Worten: Jesu blicke mich doch an,
wenn ich nicht will büßen. Wenn ich böses habe gethan
rühre m. Gewißen. Dieses Gebet habe ich r. gebraucht, u. es
probat befunden: Wills a. ferner brauchen, wied. die Sünde
damit zu streiten. Meine itzige Arbeit ist alle flei-
sches Lust u. hoffärt. Leben in d. Tod Xti hineinzugeben.
Aus mancherl. Erfahr. sehe, daß Satanas mit s. Räncken dahin sehr
arbeitet, daß er d. Saamen d. Uneinigk. des Mißtr. u. Zwie-
spalt möge ausstreuen, nicht nur einerseits zwischen dem
Inspectore u. den Praeceptoribus sondern auch anderseits unter
Praeceptoribus u. Scholaren. Er weiß, was seinem //Reich// durch
Einigk. u. durchs Band des Friedens vor Schaden gethan
wird. Durch völlige Eintracht wird Babel zerstöret.
S[ol]che Eintracht ab. daß sey in Xto, u. in demselben
eingewurtzelt u. gegründet. er in uns u. wir in ihm,
sonst können wir nichts thun. An solcher Einigk. des
Sinnes brichts gar sehr, daß d. Segen Gottes u. die Frucht
seines Worts, das hier doch so reichl. ausgestreuet und,
nicht kann zum Ausbruch zur Frucht u. zur Krafft
kommen. Wir bitten Gott nicht r. darum mit zusammen
gesetzten Kräfften schämen müßen wir uns uns. acediae.