wärterinnen, Waschfrauen haben niemals über mich
die geringste Klage f geführet. Mein Leiden war,
daß ich für meine Seele und für meinem Herrn
Jesum nicht so viel thun konte als ich wolte und wünschte;
daß ich in steten Streit mit den Lusten der Jugend leben
muste, daß ich Höllen Angst ausstehen muste, wenn ich
meinen Fleisch und Blut zu viel eingeräumet hatte
und Z. E. etwas zu lange in der Gesellschaft weltlich
gesinnter Studiosorum gewesen war oder etwas von
meiner Zeit verloren hatte, daß ich meine Pflichten
auf dem Waisenhause in Arbeit an einigen Kindern
nicht so erfüllen konte als ich wolte. Daß ich so grosse
Trägheit zum guten fühlete und mich so schwer
ermuntern konte, daß ich meiner besorgte, ich würde
nicht tüchtig genug werden zum Dienst des Herrn
in seiner Kirche: daß ich besorgte ich falle meinen
Vater gar zur Last, und was dergleichen mehr war.
In meinen academischen Jahren war ich niemals
krank, so daß ichs eine Krankheit nennen können und
zu Bette hatte liegen müssen. Doch fühlete ich ein
groß Theil vom Malo hypochond. welches mehren theils
von meinen grossen Fleiß herkam, wozu mich das
bewustseyn meiner grossen Mängel desto mehr
antrieb. In der Theologie hatte ich zu meinen
Lehrern den sel. Herrn Dr. Michaelis bey dem ich
haebraica über Jes. und Jer. den Herrn Dr. Knapp
bey dem ich Dogmat. Polem. und Moral, den Herrn Dr.
Semler bey dem ich den ersten Theil der Dogmat.
die Hermen. und die Exeget über die Epistel an
die Hebräer, den Herrn Professor Freylinghausen
bey dem ich die symbolischen Bücher und die christl.
Antiquit. den Herrn Professor Noesselt, bey dem ich
das cursorium über das N. Test. ausgenommen die
die offenb. Joh. und die Epistel an die Hebr. ein
Exeget. über die Epistel an die Philipper und Colos.
die Kirchen Geschichte, und die symbol. Bücher zum 2.
mal, den Herrn Professor Schultz bey dem ich ein haebr
über