in diesen Stücken genoßen hatte, und eben deß-
wegen hielte ich mich bey Herrn D. Beiero meist nur an Colle-
gia repetitoria, examinatoria et disputatoria, mich
im übrigen wegen meines Bücher-Mangels erhohlend an der
Bibliotheca publica zum lesen und excerpiren guter
Gedancken. Noch wolte mir die Zeit zu kurtz werden, et-
was rechtschaffenes zu lernen, dahero machte ich Gesell-
schafft mit fünff andern fleißigen Studiosen, unter
denen Gesetzen; daß der eine vornehmlich die Ebraeische
Bibel, der andere die Exegesin, der dritte die Theologi-
am Positivam, der vierdte die Moralem, der fünffte
die Polemicam und der sechste die Kirchen-Historie
besonders studiren, und alle Sonnabendnachmittag,
in einer gemeinen zusammenkunfft gleichsam der
andern ihr Lehrer werden muste. Eine inven-
tion langte der andern die Hand, in dem wir den
Schluß machten, mit Lesung der Bibel, da einer die
teutsche Dollmetschung Lutheri lesen, die andern
fünffe aber einer die Vulgatam, der andere die
Septuaginta-viralem der dritte die Syrische, der
vierdte des Junii und Tremellii versionem, der
fünffte den griechischen Grund-Text des N. T. vor
Augen haben, und unter dem lesen die differentias
der sensuum anmercken muste. Mitten aber in die-
sen meinen Studier-Lauffe, wurde ich nach anderthalb
Jahren gestöhret, durch die traurige Abruffung
nach dem Hauß meines Vaters, weil er die Unkosten
länger herzugeben unvermögend war. Und also
wanderte ich recht traurig über den Thüringer Wald
in Franckenland, in unendlicher ungedult viel-
mahls wünschend, daß ich nimmermehr studiret hätte.