deutlich geschiedenen Formationen vorkommen, so finden sie sich in den Alpen
oft in ein und derselben Schicht. Nächst dem erscheinen Petrefacte, analog denen des
Jura (Belemniten, Ammoniten) und selbst denen des Schiefer- und Gritgebirges,
als Orthoceratiten und Pflanzenreste, der großen Steinkohlenformation.
In ganz localer Hinsicht kann man //diese// Bildungen mit unseren Formationen
analogisiren, wie manche Kalksteine mit Jura, andere mit Lias; im großen
und allgemeinen verschwinden diese Analogien. Besonders verführerisch
ist der schwarze Kalk zu Savoyen, den, wenn man parallelisiren will
nur mit dem Lias //zu// analogisiren kann //ist//, besonders seit Elie de Beaumont
gezeigt hat, daß man ihn ge bis gegen [Ugine ?] verfolgen kann, wo
Liaskalk mit den characteristischen Petrefacten anstehet. Letzteres
findet man aber nicht in den Savoyischen Gestein sondern nur Belemniten,
Ammoniten und Enkriniten, dagegen Pflanzenreste der Gritformation,
und in der Schweiz Nummuliten und andere Petrefacte der Grobkalk-
formation. Was bey uns als Lias, Jura, Kreide und unterer
Pariser Grobkalk deutlich getrennt ist, indem jede Formation ihren
eigenthümlichen petrefactologischen //mineralogischen// und zoologischen Character trägt,
das ist in den Alpinischen Gebirgssystemen, als ein Ganzes, als ein
wechsellagerndes Schichtsystem verbunden, was nicht in so scharfe
Gruppen getrennt werden kann.
Ist diese Ansicht in der Natur gegründet, so müßen wir das
südlichere, alpinische Gebirgssystem von dem nördlicheren //System// trennen,
beyde sind nicht nach gleichen Gesetzen gebauet, beyde zeigen ver-
schiedene geognostische und geologische Verhältniße. Diese Differenz,
die wir bey den tertiairen Littoral-Bildungen zwischen den
südlichen und nördlichen Gegenden finden, scheint sich in der Flötzperiode
bey den Bildungen der tiefen Meere zu wiederhohlen.