EbenEzer in Georgien
den 27. August 1787.
pr. den 6. Nov. 87
Hochwürdiger und Hochgelahrter Herr Doctor
und Director!


Ew. Hochwürden hätte ich zwar gleich bey meiner ersten Ankunft
in EbenEzer gehorsamst Nachricht wegen der Verlassenschaft des sel.
Herrn Pfarrer Rabenhorsts erstatten sollen. Ich fand aber alles
in einem solchen betrübten Zustande, wie Euer Hochwürden schon vom
Herrn Doct. Urlsperger und Herrn Inspect. Fabricius werden ver-
nommen haben, daß ich mir selbst nicht gleich zu rathen und zu helffen
wuste. Wegen dieser Ursache hoffe ich auch, daß mir meine damalige Lage
bey Ew. Hochwürden einige Nachsicht verschaffen wird. Doch haben mich die
seit der Zeit angekommenen Briefe des Herrn Insp. Fabricius und
Herrn Jac. Gisp. v dr. Smissen, ja das Wort Gottes besonders aufgerichtet.
Wegen des Rabenhorstischen Vermächtnisses sind schon zu Anfange
des 87. Jahres Trustees von der EbenEzerischen Gemeine gewählt
worden, den Mister Waldhauer anzugreiffen. man muß aber bey
der jetzigen LandesVerfassung, die ganz von der ehemaligen britti-
schen Regierung unterschieden ist, sehr fürsichtig zu Werke gehen.
Mister Waldhauer sucht immer Ausflüchte herfür, daß man nicht
recht klug draus werden kann. Er will immer auch die Schuld mit
dem verstorbenen rechtschaffenenen Joseph Schubdrein zuschreiben. Aber
jener