zog Er nach Hamburg, und blieb daselbst bis gegen
Weihnachten, da Er von seinem Herrn Vetter, D. An-
ton Heinrich Gloxin zu Lübeck, als Collatore des Schab-
belianischen Stipendii, die Freyheit erhielt, sich wieder-
um auf eine Universität, und zwar auf welche Er nur
wolte, zu begeben. Der Selige erwählte wiederum Leip-
zig, in der einigen Absicht, dem Spruche Christi nachzu-
kommen, da es heisset: Wenn du dich einst bekehren wirst,
so stärcke deine Brüder
. Er wolte demnach wieder hin
gehen, wo Er kurtz zuvor lange gewandelt hatte, damit Er
auch seine vorige Bekandten der erlangten Gnade theil-
haftig machen möchte: wie Er denn auch hoffen konte,
daß, da Er daselbst vorhin, als Magister legens, schon vie-
len Eingang bey den Studiosis gehabt, Er nun da den leich-
testen Weg finden würde, Studiosos auf eine gründliche
Bekehrung und die wahre Gottseeligkeit in //Lectionibus// Exegeti//cis// zu wei-
sen. Zu Leipzig blieb Er aber dißmahl nur 8 Tage, und
wolte, ehe Er sich da wieder beständig aufhielte, erst eine
kurtze Zeit zu Dresden bey dem damaligen Ober-Hof-Pre-
diger, Herrn D. Spenern, zu seiner mehrern Stärckung
zubringen; der Ihn auch bey seiner Ankunft gar willig
in sein Haus und an den Tisch genommen, und zwey
Monathe bey sich behalten. Drauf begab Er sich, um die
Fasten-Zeit des Jahrs 1689, wieder nach Leipzig, und hielt
daselbst den Studiosis, deren oft bis dreyhundert zuge-
gen waren, etliche nicht bloß critische, sondern zugleich auf
die Sache selbst und derselben wahre Application zur Bes-
serung der Seelen gerichtete Biblische Collegia über die Epi-
steln an die Philipper, an die Epheser, die andere an die
Corinthier, andere an Timotheum, und andere, wie auch et-
liche Lectionen von den Hindernissen und den Hülfs-Mit-
teln des Studii Theologici. Mit was vor einem herr-
lichen