bestrebten. Darauf erfolgten aber, wie leicht zu
erachten, grosse Bewegungen, wovon die Römisch-Ca-
tholischen, (welche darüber sehr mißvergnügt waren,
daß nicht wenige ihrer Glaubens-Genossen denen Predigten
des seligen Mannes beywohneten, die darinnen vor-
getragene Evangelische Wahrheiten billigten, ja zum
Theil sich dazu in wahrer Busse und Aenderung des
Lebens, mit Verlassung der Päpstischen Kirche, öffent-
lich bekannten,) auf geschehene Veranlassung etlicher
übel gesinneten Menschen, Gelegenheit nahmen, den seligen
Herrn Professor//Mann// anno 1691. im September, unter
blossen und zugleich ungegründeten Vorwand gestör-
ter öffentlichen Ruhe, seines Amtes, zum grösten Leid-
wesen seiner Gemeinde und vieler andern Menschen,
zu entsetzen, und unter harter Bedrohung Ihm auf-
zuerlegen, daß Er innerhalb zwey Tagen die Stadt
räumen solte. Der s//S//elige Mann ließ sich das, was
sein himmlischer Vater hierin über Ihn verhängete,
so wenig betrüben, daß Er vielmehr, nachdem Er vor-
her etliche Tage lang in seiner Wohnung seine bis-
herigen Zuhörer und andere Freunde, welche in Thrä-
nen fast zerflossen, auf das beweglichste ermahnet
hatte, in der empfangenen Gnade treu zu seyn, und
darin beständig zu verharren, am 27. September
mit vieler Freudigkeit und //in// Empfindung des über-
schwänglichen Trostes des Heiligen Geistes, Erfurt ver-
ließ, und sich zu den Seinigen//seiner damals noch lebenden u. erst 1709 verstorbenen
Frau Mutter, u. eintzigen Jungfer Schwester,// nach Gotha wendete.
Dieses Durchl. Haus zu Sachsen-Gotha war nun
entschlossen, diesen treuen Knecht Gottes sofort in
dero Landen zu accommodiren, gleichwie es auch
vorhero durch einen dero hohen Minister in Erfurt
von dem Verlauf der Sache genaue Kundschaft