und in allen beförderlich seyn wolte. Alß aber nichts verfangen wolte, habe ich ihn
laßen hinausgehen mit dem bedeuten, Ich wolle ihm nicht aus dem Beichtstuhl ge-
stoßen haben, aber zuvorhero beßere Zeichen der Buße an ihm sehen, er könne
auch nach der beichte zu mir kommen. Möchte seiner Frauen sagen, daß sie mich
nicht im beichtstuhl überlieffe sondern vorhero zu mir käme, weil ich auch mit ihr zu
reden; insonderheit, daß sie die Kirche bißhero nicht besuchet, auch sonst klage über sie wäre,
daß mich ihrer zubereitung zum H. Abendmahl vorhero versicher müste. Da aber die andern
leute alle gebeichtet kam die Cantorin dennoch in den Beichtstuhl, klagete, daß ich mit ihrem
Manne so hart verfahren, worauff ich ihr aber antwortete, was ich in meinem Ambte
gethan wolte ich wohl verantworten, hielte ihr ihre Verseumung der Predigt für, deren
sie beschuldiget worden, darauf sie mir aber antwortete, daß sie des Kindes wegen für
der Thur pflege stehen zu bleiben,Sintemahl //wolte// mir, wenn ichs begehrete aus meiner Predigten
nachrede und antwort geben. Erklährete sich darauf, daß sie gegen keinen Menschen
einigen Haß in ihrem Herzen hätte, noch ferner Hegen wolte, und da sie sich also in
allem so weit erklähret, daß ich mich begnügen muste, ließ ich sie ihre Beichte sagen
und absolvirete sie mit dem Beding, wenn ihr Hertz also beschaffen wäre, wie sie mit
dem Munde bekennet hätte, so wären ihre ihre Sünden vergeben, sagte ihr auch im
weg gehen sie möchte ihrem Manne sagen, daß er zu mir käme nach der Beichte. Nach
der Beichte sandte ich hin zum Cantor er war aber schon in die Stadt gegangen. Des
Sontags frühe umb 6 uhr sandte ich wider zu ihm, er solte zu mir kommen; Er ließ
mir aber sagen, Er wäre gestern bey Herrn M. Cuno gewesen, der wolle es Herrn D. Oleario
sagen und würde die Sache wohl ins Consistorium kommen, und die Frau liese
sagen sie könte auch nicht kommen, sie hätte sich diesen Morgen mit der Rectorin über
worffen. Hierauf ward die Sache in der Stadt sehr blanciret, daß ich den Cantor
Von wegen des Tobak-trinkens, welches er verreden sollen aus dem Beichtstuhl
gewiesen hätte. Auch war der Cantor mit M. Richtern bey Herrn M. Schrader gewesen
und hatte die sache da fälschlich anbracht; endlich gab Er auch im Consistorio einen
Brieff ein, welches keine Klage sein solte, sondern eine Befragung, weil er ab-
gewiesen, ob er wohl zu einem andern gehen möchte. Da denn die Sache ziemlich si-
nistre vorgebracht, endlich aber resolviret worden Herr D. Olearius solle alß inspector pri-
vatim die Sache zu heben suchen. Worauff mich auch Herr D. Olearius Dienstags für sich
beschieden und in Gegen wart des Cantoris mir die Sache fürgetragen, worauf ich
ihn den wahrhafftigen Bericht davon gegeben, wie mich der Cantor im Beichtstuhl halsstar-
rig belogen, sich kahl entschuldiget eigene Rache spühren laßen p Da ihm nun Herr D. Olearius
solches vorgehalten und ich ihm Exempel unter Augen gestellet, auch daß ich ihm den Zeugen
schaffen wolte mich erbothen hat es der Cantor endlich gestanden, daß es aus Furcht
laßen hinausgehen mit dem bedeuten, Ich wolle ihm nicht aus dem Beichtstuhl ge-
stoßen haben, aber zuvorhero beßere Zeichen der Buße an ihm sehen, er könne
auch nach der beichte zu mir kommen. Möchte seiner Frauen sagen, daß sie mich
nicht im beichtstuhl überlieffe sondern vorhero zu mir käme, weil ich auch mit ihr zu
reden; insonderheit, daß sie die Kirche bißhero nicht besuchet, auch sonst klage über sie wäre,
daß mich ihrer zubereitung zum H. Abendmahl vorhero versicher müste. Da aber die andern
leute alle gebeichtet kam die Cantorin dennoch in den Beichtstuhl, klagete, daß ich mit ihrem
Manne so hart verfahren, worauff ich ihr aber antwortete, was ich in meinem Ambte
gethan wolte ich wohl verantworten, hielte ihr ihre Verseumung der Predigt für, deren
sie beschuldiget worden, darauf sie mir aber antwortete, daß sie des Kindes wegen für
der Thur pflege stehen zu bleiben,
nachrede und antwort geben. Erklährete sich darauf, daß sie gegen keinen Menschen
einigen Haß in ihrem Herzen hätte, noch ferner Hegen wolte, und da sie sich also in
allem so weit erklähret, daß ich mich begnügen muste, ließ ich sie ihre Beichte sagen
und absolvirete sie mit dem Beding, wenn ihr Hertz also beschaffen wäre, wie sie mit
dem Munde bekennet hätte, so wären ihre ihre Sünden vergeben, sagte ihr auch im
weg gehen sie möchte ihrem Manne sagen, daß er zu mir käme nach der Beichte. Nach
der Beichte sandte ich hin zum Cantor er war aber schon in die Stadt gegangen. Des
Sontags frühe umb 6 uhr sandte ich wider zu ihm, er solte zu mir kommen; Er ließ
mir aber sagen, Er wäre gestern bey Herrn M. Cuno gewesen, der wolle es Herrn D. Oleario
sagen und würde die Sache wohl ins Consistorium kommen, und die Frau liese
sagen sie könte auch nicht kommen, sie hätte sich diesen Morgen mit der Rectorin über
worffen. Hierauf ward die Sache in der Stadt sehr blanciret, daß ich den Cantor
Von wegen des Tobak-trinkens, welches er verreden sollen aus dem Beichtstuhl
gewiesen hätte. Auch war der Cantor mit M. Richtern bey Herrn M. Schrader gewesen
und hatte die sache da fälschlich anbracht; endlich gab Er auch im Consistorio einen
Brieff ein, welches keine Klage sein solte, sondern eine Befragung, weil er ab-
gewiesen, ob er wohl zu einem andern gehen möchte. Da denn die Sache ziemlich si-
nistre vorgebracht, endlich aber resolviret worden Herr D. Olearius solle alß inspector pri-
vatim die Sache zu heben suchen. Worauff mich auch Herr D. Olearius Dienstags für sich
beschieden und in Gegen wart des Cantoris mir die Sache fürgetragen, worauf ich
ihn den wahrhafftigen Bericht davon gegeben, wie mich der Cantor im Beichtstuhl halsstar-
rig belogen, sich kahl entschuldiget eigene Rache spühren laßen p Da ihm nun Herr D. Olearius
solches vorgehalten und ich ihm Exempel unter Augen gestellet, auch daß ich ihm den Zeugen
schaffen wolte mich erbothen hat es der Cantor endlich gestanden, daß es aus Furcht