stadt zu erst allein zu mir kam.
Ich stärckete sie in der guten
Rührung, da sie sagte: ich hätte
alten und jungen geruffen, daß
sie kommen solten, so hätte sie gedacht,
sie müste auch kommen; zeigete ihr
auf was weise sie sich im Gebeth
einfältiglich näher zu GOtt wenden,
mit ihrem Heiland beßer bekant
werden, u. sich sein Wort beßer
zu nutz machen solte, so sie mit
thränen anhörete, und dem guten
Rath anzunehmen angelobete, auch
bath, daß ich sie doch zu einer Tochter
annehmen möchte, welches alles
mit einem hertzl. Gebeth beschloßen
ward. Mit der Fräulein v. Rath, der
andern Stifftsgenoßin konte nur
noch vor der Mahlzeit wenig worte
sprechen
3. Gesprochen mit der Fräulein von
Latorfen, die die Fräulein von
Denstädt auch zu uns brachte.
- mit dem hiesigen Cantore
u. deßen Sohn, u. des hies. refor-
mirten Pred. Schwester Sohn, die gern
in die Waysen-Schule zu Halle wollen.
4. Hierauf ward noch vormit-
tag zur Fürstin geruffen, mit
welcher ich nach einigem Gespräch betete,
dabey sie viel weynete.