in der Seele lebendig mache. Auch ward ge-
rathen einfältig u vorsichtig zu reden, damit
Adversarii durch solche neue terminos nicht auffs
neue zu streiten Gelegenheit hätten.
4. So entdeckete auch Herr Zühle sein u
anderer Prediger Anligen, wegen des Tantzes
und fragte wie man sich bey solchen Tänzern
im Beichtstuhl zu verhalten. Der Herr Prof.
erzehlete, wie er selbst nicht alle so auff den
Hochzeiten getanzet, habe abweisen können,
sondern wie andere zu laßen müßen, von
denen er doch gewust, daß kein rechter Grund
bey ihnen sey, indem sie nicht erkant daß
solches Sünde sey. Es müße aber an ihnen
mit gründlichen Unterricht u Väterlichen Er-
mahnungen gearbeitet werden, bis Gott
ihre Hertzen herum hole, u also auch der Tantz-
Greuel auffhöre. Es ward auch das exempel
des Herrn Töllners Predigers zu Wilna
erzehlet, welcher ebenfals solche admittiren
müßen, wenn es nicht zu geben wollen
daß seine Gantze Gemeine in Kurtzen catho-
lisch würde.
5. Es redete der Herr Zühle ferner
vom Binde u Löse Schlüßel und sagte, weil
noch keine rechte Verfaßung der Kirchen
wäre, wie sie seyn solte, u also keine
Gemächer vorhanden, so könne man auch
keine Schlüßel brauchen; welches aber
auch vom Herrn Professore mit Anzeigung
des rechten Gebrauchs der Schlüßel, gebührend
beleget ward.
6. Zu mittags speisete hielte der Herr Diaconus
Hoffmann die Bettstunde über 2. Cor. 3. und
redete mit sonderbahren Nachdruck: wie die
Lehrer Zuhörer müsten ein Brieff Christi
seyn.
7. Bey der Mittags mahlzeit kamen von
denen herumwohnenden Predigern Herrn
Melchior von Dornheim, dieser war zu
erst da, u. sehr betrübtes Gemüthes wegen
des Tantz Greuels. Es ward daher vom Herrn