4. Nachmittags hörete der Herr Professor
den Herrn HoffPr. Urlsperger in der Hoff-Ca-
pell predigen, über die Sontags Epistel 1. Thes.
Cap. [...] von der dem Volcke Gottes vorhan-
den seyenden Ruhe, da erzeigte, 1. Was es
vor Leute wären, welche in solche Ruhe
eingehen, 2. wie solche Ruhe beschaffen sey.
5. Nach der Predigt kam zum Herrn Prof.
der iunge Frommann mit seinem Hoffmeister
den Herrn M. Mießner. Er machte dem Herrn
Prof. abermahls ein compliment in teutschen
versen u recitirte darauff die gantze dispo-
sition der gehaltenen vormittags Predigt.
6. Nachdem diese weg waren kam
der Herr Regierungs Rath Zinck und re-
dete mit dem Herrn Prof. sehr lange.
7. Als hierauff der Herr Prof. sich ein we-
nig erholet ging er mit dem Herrn Hoffprediger
zur Herzogin und ErbPrinceßin, welche schon
eine Stunde zuvor nach ihn sich erkundigen und
eine Kutsche anbieten laßen.
8. Es fand der Herr Prof. beyde Durchl.
Personen beyeinander, welche ihm samt der
Hoffmeisterin ihm so wohl itzt als bey und nach
der Tafel Gelegenheit gaben, etwas er-
bauliches zu erzehlen. Ihro Hoheiten sagten,
Sie hätten auch ein Buch von dem Herrn Prof. und
ließen es holen, daß da es die Anweisung zum
Gebet
war, von welchem Büchl. der Durchl.
Hertzogin ein exemplar zusenden versprochen
ward. Wie auch Ihro Hoheiten gedachten; Sie
müsten des Herrn Professoris Bücher alle haben,
so wurden derselben die kleine Postill
und Paßions-Reden1 zugesaget. Sie er-
suchten auch beyde den Herrn Prof. auffs sorg-
fältigste, doch jährlich eine Reise zu ihnen
heraus zuthun. Die Durchl. Herzogin wünschte
auch, daß Sie dem Herrn Professori ihren
Printzen noch etwas mitgeben könten, worauff
die Erb-Princeßin einwandte: daß Sie
als denn ia auch mit müste. Vor der ge-