2. Herr Rende erzehlte, daß Herr Pf.
Lomer selbst ihm gesaget: Er habe durch den
iüngern Herrn Rentz, deßen Herrn Vater
Seniorem Praesidem fragen laßen, ob er
den Herrn Prof. Francken dürfe zum andern
mal in der Barfüßer Kirchen vor sich dür-
fe predigen laßen. Dieser hat ein Missive
aufgesetzet und sein votum negative aus-
gedrucket mit beygefügten Ursachen, daß
es etwas neues und die St. Annen Kirche
zu den Gastpredigten bestimmet sey; u. daß
auch das an sich genug vorwitzige Volck
nur sagen würden; es könten ihre eigene
Prediger nicht selbst Gesetz u. Evangelium
predigen. Wie er nun diese Schrift dem
Herrn Seniori Harder zugesand, hat er
mit seiner wilden Unterschrifft (welche
von seinem Zorn zeugete) gefraget: Was
sich der Barfüßer //(Herr Lomer)// einbilde, daß er erstl.
bey Herrn Rentzen angefraget, ob er nicht so
wohl Senior sey, denn dieser; in der
Sache selbst aber hat er sich demselben
conformiret. Diesen beyden Herren
Senioribus sind darauf die übrigen
Herren Ministerialen allesamt, vom ersten
bis zum letzten aus Menschenfurcht ge-
folget.
3. So ist auch dem Herrn Prof. erzehlet
worden, daß Herr D.r Treuner, wie des
Geigers unrichtige Händel im Paedagogio
kund worden, gesaget: so sind sie alle.
4. Herr Ruprecht sandte einen großen
Tomum Epistolarum avtographarum
darin nicht nur 12. Briefe Christiani Scri-
verii sondern 84. Briefe vom seel.
Dr. Spenern und vielen andern sich
befunden.
5. Es ward beyliegendes Chronostich[on]
Leopoldi Caes. auf. M. de Aviano com-
municiret.