8. Von dem seel. Herrn Marggrafen
ward gesaget, Daß er bey seiner erlittenen
Blödigkeit dennoch ein frommer Herr
gewesen u. sehr gerne gesehen, daß seine
Kinder nur als Edelleute erzogen würden,
damit sie aus dem Bar. [...] Hause kämen
u. den Fluch nicht mit erbeten.
9. Die beyden iungen Herren de Kotzau
〈Die Madame communicirte des
Herrn Seitzen edirte Erklärung
der Offenbahrung Johannis. Er hat
sein Kind selbst getauft u. des-
halb sich Verfolgung zugezogen; sonst
mag er der erste mit seyn, so die
Madame etwas erwecket hat.〉sind unter Anführung des Herrn Bodenburg
bey Herrn D.r Prücknern in Jena, und
kömmt auch öfters der alte Herr von Grieß-
heim zu ihnen.
ward gesaget, Daß er bey seiner erlittenen
Blödigkeit dennoch ein frommer Herr
gewesen u. sehr gerne gesehen, daß seine
Kinder nur als Edelleute erzogen würden,
damit sie aus dem Bar. [...] Hause kämen
u. den Fluch nicht mit erbeten.
9. Die beyden iungen Herren de Kotzau
〈Die Madame communicirte des
Herrn Seitzen edirte Erklärung
der Offenbahrung Johannis. Er hat
sein Kind selbst getauft u. des-
halb sich Verfolgung zugezogen; sonst
mag er der erste mit seyn, so die
Madame etwas erwecket hat.〉sind unter Anführung des Herrn Bodenburg
bey Herrn D.r Prücknern in Jena, und
kömmt auch öfters der alte Herr von Grieß-
heim zu ihnen.
Den 16ten Mart. 1718.
1. Um 7. Uhr fuhren wir mit Ebers-
dorfischen Pferden ab, und wurden von
Herrn Porstens Bruder, der auch noch heute
frühe von seinem Seelen Zustande, wie
sein anderer Bruder gestriges Tages,
mit dem Herrn Professore gesprochen hatte,
bis nach Hoff begleitet.
2. In Gefäll hatte der Schmidt bey den
Pferden etwas zu thun, wir traten daher
etwas im Wirthshause ab u. krigten un-
sern Flaschkeller mit Zimmet-Waßer her-
vor. Der accis-Bediente, so eben in der
Stuben war, meinte daß es Wein sey
und brachte daher sein compliment vom
Herrn Einnehmer an, daß vor den Wein,
6 dn die Kanne, accis zu erlegen sey. Herr
Neubauer frug, ob vor allein Wein gleich
gezahlet werde! und da die Antwort
war; Nein, vor Kostbare, müße man
mehr geben, so sprach er: Der Herr Ein-
nehmer u der Visitator solten erstl. sa-
gen was dis vor Wein sey u. ihn taxiren
ehe gebe er nichts. Als der visitator nun
wahrnehmen muste, daß es Waßer sey,
muste er, mit schaam abziehen; da es nur sein
dorfischen Pferden ab, und wurden von
Herrn Porstens Bruder, der auch noch heute
frühe von seinem Seelen Zustande, wie
sein anderer Bruder gestriges Tages,
mit dem Herrn Professore gesprochen hatte,
bis nach Hoff begleitet.
2. In Gefäll hatte der Schmidt bey den
Pferden etwas zu thun, wir traten daher
sern Flaschkeller mit Zimmet-Waßer her-
vor. Der accis-Bediente, so eben in der
Stuben war, meinte daß es Wein sey
und brachte daher sein compliment vom
Herrn Einnehmer an, daß vor den Wein,
6 dn die Kanne, accis zu erlegen sey. Herr
Neubauer frug, ob vor allein Wein gleich
gezahlet werde! und da die Antwort
war; Nein, vor Kostbare, müße man
mehr geben, so sprach er: Der Herr Ein-
nehmer u der Visitator solten erstl. sa-
gen was dis vor Wein sey u. ihn taxiren
ehe gebe er nichts. Als der visitator nun
wahrnehmen muste, daß es Waßer sey,
muste er, mit schaam abziehen; da es nur sein
gesuchtes accidens