faste ich inzwischen in bessere Ordnung
wiederholete //guten theils// die Dinge die ich auff uni-
versitaeten und sonsten gefasset, tractirte
fleissig V. et N. T. in hebräischer
und griechischer Sprache, daneben
lernete ich auch die Frantzöische Sprache,
und übete mich in der Englischen Sprache,
die ich zu Kiel gelernet. Für der
Welt ward ich wol für einen frommen
und fleissigen studenten gehalten, den
man auch lieb und wehrt hatte,
//der seine zeit nicht übel angewant, ward
auch von vielen lieb und wehrt
gehalten,// aber
in der that war ich nichts als ein
bloßer natürlicher Mensch, der viel
im Kopff hatte, aber vom recht-
schaffenen Wesen, das in Jesu Christo
ist weit genug entfernet war.
Nach verflossener solcher Zeit fand
sich ein studiosus zu Leipzig, der
gefallen truge einen auff die Stube
zu sich zu nehmen, der ihn in Hebrai-
cis privatissime anwiese. Dem-
selben ward ich fürgeschlagen, und
kam also zu ihm nach Leipzig Anno
1684 vor ostern, da ich also gele-
genheit funde meine studia wei-
ter zu continuiren. Ließ mich also
informiren in studio Rabbinico von
Herrn Christiani, Lectore Rabbinico
zu Leipzig, und von einem discipulo
Etzardiano, der sich in Leipzig auffhielt