darum habe ich den Kelch gern angenommen; aber
die Gottlosen werden die Hefen aussaufen. Er ließ
auch das von Ihm selbst ehemals verfertigte Lied sin-
gen: GOtt Lob, ein Schritt zur Ewigkeit ist abermals
vollendet. Im Gebet sagte Er einsmals: Mein treu-
er Heyland, ich habe mich dir mit Leib und Seel erge-
ben; dabey bleibts! Nachmittags um 2 Uhr, wurde
Er gefragt: ob sich kein Schlaf finden wolle? Wor-
auf Er antwortete: Nein, mein Vater hat den noch
aufgehoben;Er //er// wird ihn schon noch geben. Er gedachte
auch oft an seinen mitleidigen Hohenpriester.
An einem andern Tage sprach Er: Ich bin wie ein
Würmchen, das zufrieden seyn muß, wenn es von sei-
nem Schöpfer nicht zerquetschet wird. Den 8.ten Ju-
nii, Festo Trinitatis, welches der letzte Tag seines Le-
bens war, da frühe sein Herr Schwieger-Sohn, Herr Pa-
stor Freylinghausen, zu Ihm kam, reichte der Selige Ihm
die Hand, und sagte: Ich liege nun, in äusserster Schwach-
heit. Jener antwortete: Da Er so manchen Schwachen
mit den Worten getröstet hätte: Ich will dich nicht ver-
lassen, noch versäumen; so möchte Ihn doch der HErr
auch damit trösten, und an Ihm erfüllen die Worte
des Ps. 71, 18. Auch verlaß mich nicht, Gott, im Alter,
wenn ich grau werde; und ferner des v. 20. Du lässest
mich erfahren viele und grosse Angst, und machest
mich wieder lebendig, und holest mich wieder aus der
Tiefe der Erden herauf. Darauf sprach der selige
Herr Professor: Das thue doch das fromme Hertz; und
setzte hinzu: Ich will mich nun ein wenig in mir selbst
recolligiren. Um 8 Uhr sagte Er: Ich wolte nun
gerne ein wenig frey seyn; ach! ich bete ja: Ach! HERR,
lehre mich thun, nach deinem Wohlgefallen, daß ich ne
transversum unguem davon discedire, (oder kei-
die Gottlosen werden die Hefen aussaufen. Er ließ
auch das von Ihm selbst ehemals verfertigte Lied sin-
gen: GOtt Lob, ein Schritt zur Ewigkeit ist abermals
vollendet. Im Gebet sagte Er einsmals: Mein treu-
er Heyland, ich habe mich dir mit Leib und Seel erge-
ben; dabey bleibts! Nachmittags um 2 Uhr, wurde
Er gefragt: ob sich kein Schlaf finden wolle? Wor-
auf Er antwortete: Nein, mein Vater hat den noch
aufgehoben;
auch oft an seinen mitleidigen Hohenpriester.
An einem andern Tage sprach Er: Ich bin wie ein
Würmchen, das zufrieden seyn muß, wenn es von sei-
nem Schöpfer nicht zerquetschet wird. Den 8.ten Ju-
nii, Festo Trinitatis, welches der letzte Tag seines Le-
bens war, da frühe sein Herr Schwieger-Sohn, Herr Pa-
stor Freylinghausen, zu Ihm kam, reichte der Selige Ihm
die Hand, und sagte: Ich liege nun, in äusserster Schwach-
heit. Jener antwortete: Da Er so manchen Schwachen
mit den Worten getröstet hätte: Ich will dich nicht ver-
lassen, noch versäumen; so möchte Ihn doch der HErr
auch damit trösten, und an Ihm erfüllen die Worte
des Ps. 71, 18. Auch verlaß mich nicht, Gott, im Alter,
wenn ich grau werde; und ferner des v. 20. Du lässest
mich erfahren viele und grosse Angst, und machest
mich wieder lebendig, und holest mich wieder aus der
Tiefe der Erden herauf. Darauf sprach der selige
Herr Professor: Das thue doch das fromme Hertz; und
setzte hinzu: Ich will mich nun ein wenig in mir selbst
recolligiren. Um 8 Uhr sagte Er: Ich wolte nun
gerne ein wenig frey seyn; ach! ich bete ja: Ach! HERR,
lehre mich thun, nach deinem Wohlgefallen, daß ich ne
transversum unguem davon discedire, (oder kei-
nen