gebrauchen zu laßen, wenn Er nicht demüthig wäre. In übrigen habe ich
mit solcher schönen Gelegenheit gegen Herrn D Olearium mein Hertz rein ausgeschüttet,
wie arg es bißanhero so wohl privatim alß publice mit schelten und schmähen getrieben
worden, wie Herr D. Breithaupt und ich und die Studiosi darunter leiden müßten,
und unser Amt uns gehindert würde, daß wir es auff die Länge unmöglich
so würden gehen laßen. Sondern es müste ein mahl heraus, wen man meinete
und ob man was zu beweisen hätte, beschwerte mich, wie auch Herr M. Rot pri-
vatim für mich gewarnet, desgleichen, wie Herr M. Schrader privatim so übel davon
redete und da es von Churfürst. Verbothen auf die Pietisten nicht zu schelten, so
nenne man es nun anders, und nenne nun die Schein Heiligen, Neuen Heiligen
Fantasten etc. Hierauf hat HErr D. Olearius mir gesaget, wenn es ferner ge-
schehe soll ich es ihm nur melden, er wolle zusehen, daß er Ruhe Verschaffe.
Am Sontage Exaudi hat Herr M. Schrader sehr detoniret wider die winkel pre-
diger; Die stelleten junge Leute auf, die selbst keinen rechten grund hatten und
die Lehre falsch proponirten, welches denn gar offenbahrlich auff Herrn D. Breit
haupts Collegium biblicum gegangen. Ich habe solches des Dienstags drauf Herrn D.
Oleario Vorgestellet, und mich noch mahls über das schelten und lästern auff
den Cantzeln und privatim gegen ihn beschweret.
Ich bin genöthiget worden Verschiedene Persohnen wie schon oben erwähnet,
theils wegen grober unwißenheit in denen Dingen, die ihnen zur Seeligkeit zu
erkennen, von nöthen, theils wegen beharrender Unversöhnlichkeit aus dem beicht-
stuhl zu weisen, welches denn auchauf Herr D. Oleario alß inspectori gemeldet,
der es nicht mißbilligen können, und gerathen es den leuten vorher auf der
Cantzel anzudeuten, damit sie sich desto weniger hernach drüber beschweren
könten, wenn sie abgewieden würden, welches ich auch gethan und die leu-
te hertzlich ermahnet und gewarnet Vorher wohl auf den Zustand ihrer Seelen
zu sehen, wenn sie zum H. Abendmahl gehen wolten. Gott hat auch gnade
gegeben, daß durch meinen Ernst, den ich im beichtstuhl gebrauchet und durch
die öfterebey mannigfaltige Erinnerung auff der Cantzel bey den leuten
eine größere reverenz gegen das Sacrament erwecket worden, auch daß sich dar-
auff viele bey mir angegeben, daß sie noch in Feindschafft lebeten, wolten gerne mit
ihrem gegen-part sich aus söhnen, so hat auch Gott allen Viel gnade und
mit solcher schönen Gelegenheit gegen Herrn D Olearium mein Hertz rein ausgeschüttet,
wie arg es bißanhero so wohl privatim alß publice mit schelten und schmähen getrieben
worden, wie Herr D. Breithaupt und ich und die Studiosi darunter leiden müßten,
und unser Amt uns gehindert würde, daß wir es auff die Länge unmöglich
so würden gehen laßen. Sondern es müste ein mahl heraus, wen man meinete
und ob man was zu beweisen hätte, beschwerte mich, wie auch Herr M. Rot pri-
vatim für mich gewarnet, desgleichen, wie Herr M. Schrader privatim so übel davon
redete und da es von Churfürst. Verbothen auf die Pietisten nicht zu schelten, so
nenne man es nun anders, und nenne nun die Schein Heiligen, Neuen Heiligen
Fantasten etc. Hierauf hat HErr D. Olearius mir gesaget, wenn es ferner ge-
schehe soll ich es ihm nur melden, er wolle zusehen, daß er Ruhe Verschaffe.
Am Sontage Exaudi hat Herr M. Schrader sehr detoniret wider die winkel pre-
diger; Die stelleten junge Leute auf, die selbst keinen rechten grund hatten und
die Lehre falsch proponirten, welches denn gar offenbahrlich auff Herrn D. Breit
haupts Collegium biblicum gegangen. Ich habe solches des Dienstags drauf Herrn D.
Oleario Vorgestellet, und mich noch mahls über das schelten und lästern auff
den Cantzeln und privatim gegen ihn beschweret.
Ich bin genöthiget worden Verschiedene Persohnen wie schon oben erwähnet,
theils wegen grober unwißenheit in denen Dingen, die ihnen zur Seeligkeit zu
erkennen, von nöthen, theils wegen beharrender Unversöhnlichkeit aus dem beicht-
stuhl zu weisen, welches denn auch
der es nicht mißbilligen können, und gerathen es den leuten vorher auf der
Cantzel anzudeuten, damit sie sich desto weniger hernach drüber beschweren
könten, wenn sie abgewieden würden, welches ich auch gethan und die leu-
te hertzlich ermahnet und gewarnet Vorher wohl auf den Zustand ihrer Seelen
zu sehen, wenn sie zum H. Abendmahl gehen wolten. Gott hat auch gnade
gegeben, daß durch meinen Ernst, den ich im beichtstuhl gebrauchet und durch
die öftere
eine größere reverenz gegen das Sacrament erwecket worden, auch daß sich dar-
auff viele bey mir angegeben, daß sie noch in Feindschafft lebeten, wolten gerne mit
ihrem gegen-part sich aus söhnen, so hat auch Gott allen Viel gnade und