12. Gleich nach der Ankunfft sagte der
Wirth, daß in der nechstgelegenen Kirche
hinter seinem Hause, orationes auffs Jubilaeum
gehalten würden. Er führte auch den Herrn
Prof. durch seinen Hoff auff eine kleine Em-
por Kirche, von wannen der Herr Prof., da
die Orationes schon gehalten waren, annoch
die meisten aus dem Rath, Ministerio und
Gymnasio sehen konnte. Es war aber auch
ein Mann im Stuhl, welcher von unserm
Wirth vernahm, daß es der Herr Professor
Francke sey, welchen er herauff gebracht;
dieser ging hinunter und zeigte es einigen
an, da sie es dann auff einen Augenblick
alle erfuhren, und hirauff sahen, den Herrn
Prof. zu erblicken
13. Der Herr Prof. ging also fort zur
Frau von Vorburg, woselbst er Brieffe von
dem Herrn Sup. Müllern aus Ober-Sontheim
vorfand, welcher auff Befehl seiner Gräfin
sich erbothen herein zu kommen und den
Herrn Prof. abzuholen, um welche Zeit es
derselbe verlangen würde. Weil aber
die Frau v. Vorburg den Bothen vor wenig
stunden hatte zurück gehen laßen, so konte
ihm erst morgendes Tages bescheidt ge-
schrieben werden: woraus aber die
providenz hervorleuchtet, weil der Herr
Prof. sonst nicht würde in Hall so lange
verweilet haben.
14. Der Herr v. Grießheim aus Alten-
Kirchen hatte auch an die Frau von Vorburg
geschrieben: Daß seine Gemahlin mit einer
iungen Tochter niedergekommen, welche er
Henrietta Augusta nennen laßen und den
Herrn Professor Francken zum Gevatter
gebeten, die Brieffe aber, bereits nach
Halle in Sachsen geschicket.