8. Der Herr Professor wurden bald zur
Frau Gräfin hinüber gebeten, welche denn mit
ihm, bis es Zeit zum eßen gewesen, geredet
hat.
9. Die Frau Gräfin ist auch eine gebohrne
von Limpurg; erstlich nach ihres Vaters Tode
zur Welt kommen, und von demselben
auff seinem Sterbe-Bett in Mutter-Leibe
gesegnet worden. Sie ist durch beständige
und harte adversitäten von Gott gezogen
und geübet worden, aber auch in denensel-
ben ein großes Maaß der Gnaden und
christl. Weißheit erlanget, woraus denn
auch die zwey Schrifften gefloßen sind
welche sie ediret hat. Die eine führet
den titul: Geistliches Klee-Blat, d. i. Christ-
liche, nützlich- und höchst nothwendige Be-
trachtung, wie ein Christ recht glauben, Christl.
leben, und sich zum seligen Sterben christl.
vorbereiten solle, Franckf. u Leipz. 1709.
in 4to, 3. Theile nebst einem Anhang von
Lehr- Klag- und Trost-Reimen und Lieder.
Die andere heißet: Der Weisen Tugend-
Leuchte, d. i. christlicher Weißheit Beschrei-
bung, deren Anfang die Furcht Gottes, die
Übungen Sieben Haupt-Tugenden, Glaube,
Liebe, Hoffnung, Klugheit, Gerechtigkeit,
Tapferkeit und Mäßigkeit, samt ihren Ge-
fehrten. Schwäbisch Hall. 1714. 4to.
10. Bey der Tafel waren gegen-
wärtig; die Frau Gräfin, deren älteste
Tochter, vermählte Gräfin von Bröseck//in//gen
und eine iunge Comtesse, der Herr Superint.
Müller, und Herr Secretar. Lands.
11. Nach der Frau Gräfin von Wurm-
brand
ward ein Bothe gesand, mit der
Nachricht, daß der Herr Professor wenigstens
bis morgen mittag in Sontheim bleibe