7. Nach der Tafel ging der Herr Professor
mit dem Herrn Superintendenten, seinen Gefehrten
und auch Herrn Secretario Lands in die Kirche
von Dannen in das Waysenhauß. Die anzahl
der Waysen ist itzo auff 16. gestiegen, Schulkinder
aber sind ohngefehr 30.
8. Im Waysenhause kam der Herr Pfarrer
von Herr zum Herrn Professore.
Er ist ein Mitglied des Collegii, so das Way-
senhaus besorget.
9. In der Kirchen war des Herrn Sup.
Tochtermann Herr Schwabe, Diaconus alhier, der
auch ehemals in Halle studiret hat.
10. Im Waysenhause ward eine con-
ferentz gehalten, darin man fragte; ob man zur
beständigen Auffsicht derer Kinder in denen
Freystunden, welche bisher gefehlet, einen
einigen Menschen setzen, oder ob der Hauß-
meister //Jacob// heyrathen solle, und daß die denn
solches besorgen könte? Der Schluß war, daß
man sich nach einen Mann umsehen wolle,
selbigem die inspection anzu vertrauen.
11. Die Frau Gräfin von Solms-Asen-
heim
, hat an ihre Schwester die Frau Gräfin
Wurmbrand zu Geilsdorff, geschrieben;
daß sie den Herrn Prof. in Laubach gesprochen,
und einen andern concept von demselben
bekommen, auch durch seine Predigt sehr
touchiret worden. Diese hat sonst der
Gräfin Wurmbrand, ihrer Schwester, sich
wiedersetzet, da sie die Schrifften des Herrn
Prof. gelesen und geliebet hat.
12. Es ist der Herr Professor auch in des
Herrn Superint. Müllers Hause gewesen und
hat deßelben Liebste und Tochter gesprochen.
13. Diesen nachmittag sind auch der Frau
Gräfin Wurmbrand ihre 2. Comtessen von
Geilsdorff, die von Löwenstein-Wehrtheim
und die von Wurmbrand gekommen.