Director Osiander erzehlte auch, was er ehe-
mals mit dem Hochseligen Könige von Preußen
wegen der Union geredet u zu erkennen
gegeben, daß selbige mit keiner Erbitterung
der anderen Parthey zu suchen, sondern viel-
mehr per viam tolerantiae laxissimae vor-
zunehmen, da der Unterschied in den Ge-
müthern sich eher von selbst verliehren
würde. it: wie es ihm in berlin eo tem-
pore mit einem Romisch-Catholischen Pater,
ergangen, welcher ihn vor einen Würtz-
bürgischen Praelaten gehalten.
13. Es ward über Tafel auch eine
Schüßel mit Früchten aus der Fürstl. Orange-
rie gesandt, welche aber nicht vorgele-
get wurden, sondern der Herr Director
sie alsobald in des Herrn ProfessorisProf. logis
sendete.
14. Nach dem man vom Tische auffge-
standen, tratten der Herr Director und
Herr Consulent Hörner näher zum Herrn Professo-
re
, da denn der Herr Hörner nicht Worte
genug finden konte, sein Vergnügen über
der gehaltenen Predigt an den Tag zu
legen. Der Herr Director entschuldigte
auch den mal [...] welchen sie an
ihrer Seiten vor 8. tagen gemacht.
15. Der Herr Prof. hat diesen nach-
mittag dem Herrn Geh. Raht Seubert
die visite gegeben.
16. Herr Expedit. Raht Heller kam
zum Herrn Prof. und brachte einen Brieff
an den Herrn Laitemberger bey Halle.
17. Der Herr Prof. hat auch heute die
Frau Geh. Räthin Kulpiser besuchet.