4. Der Herr Prof. besuchte auch den
Herrn Cammerrath Knoebel.
5. Es kam auch heute wiederum
Don Velasquo dem Herrn Professori
vor Augen, nachdem er bereits gestern abend
an der Fürstl. Tafel vernommen, daß besagter
Mensch hier sey und einen Sprachmeister
agire. Seine Frau, die er bey sich hat, u wie
sagt, in Tübingen antrauen laßen, wolte
man schon kennen, was an ihr sey. Er
entschuldigte sich gegen dem Herrn Prof.
sehr, daß er so stillschweigend aus Halle
fortgegangen; er sey furchtsam gemachet wor-
den, daß ein Commandeur seines geführten
Ordens, in Minden sey und ihm nachstelle;
übrigens sey er in seinem itzigen Zustande
contento.
6. Herr Joh. Christoff Müller, Adiunctus
bey der Pfarre zu H Königshofen, so ehedeßen
in Halle studiret, sollicitirte für einen
Schüler im Waysenhause, so gerne nach Hau-
se will.
7. Der Herr Prof. besuchte hierauf
den Herrn Geh. Raht Voit und Pachelbl.
mit welchem letztern derselbe aus eini-
gen puncten redete, so er zuvor über-
schrieben hatte, als Joh. 1, 9 seqq p Der
Herr Geh. Raht Pachelbl. kam auch auf die
disputen so er mit dem Herrn Raht
Junius hat, welche aber dem Herrn
Prof. sehr beschwerl. zu hören waren.
8. Der Herr Hofmeister von Bär
sandte zwar heute früh noch einmal, den
Herrn Prof. zu des ErbPrintzen Tafel zu
invitiren, weil aber derselbe bey beyden
Herren Geh. Räthen die Uhr verhöret, und
man auf dem Schloß gemeinet, es werde
derselbe gleich mit dem Herrn von Voit
hinauf kommen, so ward diesesmal die
Tafel versäumet.