ren Verantwortung, u. Ihm un-
übersteiglich scheinenden Mißbräu-
chen, so bey dem Predig-Amt wären,
sehr //davon// abgekehret war, u. vielmehr
nur gedachte mit dociren auf
Universitaeten oder sonst Sein
Leben hin zu bringen.
//Jetzo aber, da Er, ohne jemands Vor-
stellung einmal in der Frühe-Stun-
de auf Seinem Lager die Sache vor
Gott erwog, ob es auch gut wäre,
daß diejenigen, so Gott zu leben-
diger Erkenntniß seiner Wahrheit
gebracht, sich wegen der vielen
u. schweren Mißbräuche den Kirchen-
Diensten entzögen, fand Er sich,
wie gedacht, ziemlich anders als vorhin (aus
guten Gründen, sonderlich aber
aus Betr durch Betrachtung der Noth-
wendigkeit dem Nächsten mit dem
empfangenen Pfunde zu dienen,
u. deswegen alles, was nur mit gu-
tem Gewißen
etwan geschehen könnte, (wenns
auch gleich mit
Gefahr u. äußerlicher Trübsal u. mancher Beschwerung geschehen müßte)
zu versuchen u. zu übernehmen,)
anders als vorhin incliniret, und beynahe
gäntzlich überzeuget.// Er
wußte aber nicht, daß eben
zu dieser Zeit, da Er diese Ver-
änderung in Seinem Gemüth vor
dem Angesichte Gottes //empfunden
bemerket//
fand, zu
Leipzig eine vocation an Ihn von
Wurtzen //zum Diaconat daselbsten// eingelauffen wäre,
die Er hernach bey Seiner Zu-
rückkunfft vorgefunden. Er
nahm denn nun //(1690) bald //nach dem Neuen Jahr// Seinen Weg wie-
der zurück, erst nach Erffurt, dar-
nach nach Jena, logirte hier wieder
bey dem Herrn D
r Sagittario, u.
gab sich in die Kost bey dem Herrn
D
r Beyern, //doch nur// auf ein 8 Tage,
u. reisete darauf wieder nach
Leipzig. //Und so bereitete Gott auch den Weg nicht
allein dazu, daß hernach d. Herr D.
Sagitta-
rius sich seiner Unschuld mit desto
mehrern Grunde annehmen, sondern auch
daß Herr Dr.
Beyer ein Vertrauen zu Ihm gewann,
worauf eine künfftige Collegialische Freund-
schafft zu Halle gegründet werden könnte, da
sonst damals weder an Seine Beforderung
weder nach Erffurt, noch, daß in Halle
eine Universitaet angerichtet, u. Herr D
r.
Beyer,
u. Er noch vor diesem, dahin beruffen
werden solten, von jemanden hätte ge-
dacht werden mögen.// Hier fand Er vorge-
dachte vocation, schickte dieselbe aber
dem Senat zu Wurtzen wieder zurück
mit Dancksagung //zurück, u. berichtete, wie//
u. daß Er dieselbe
//aus habenden Ursachen// nicht acceptiren
würde //könne//, schlug ihnen
auch, als es //auf diese Ihnen gegebene Antwort// von ihm verlanget ward,
einen andern und zwar den Sel. M.
Schaden vor, mit welchem sie aber