12. Der Herr Professor hat heut Abend nicht
gespeiset, sondern allein etwas auff die morgende
Predigt meditiret.
 
Den 4ten Novembr. 1717.
1. Gegen 8. Uhr kam der Herr Diac.
Wibel und holete den Herrn Prof. in die Kirche
ab.
2. Die Predigt des Herrn Prof. war üb
Es. 61. Ich freue mich in p. von der Freude
im Herrn
1. Wie sie beschrieben werde,
2. wer derselben theilhafftig sey 3. wie man
sie erlange. Vide dispositionem.

Gott sey gelobet, der den Seegen Brentii an
diesem Jubilaeo //u// in dieser Stadt so herlich er-
neuern wollen; indem er zu diesem Vor-
trag des Wortes einen stillen und doch
sehr eindringenden Geist Brenttii verliehen hat.
Die Predigt ist von uns nebst einem Studioso
und 3en Gymnasiasten nachgeschrieben
worden.
3. Nach der Predigt gratulirten dem Herrn
Profressori in der Sacristey alle Membra des
Ministerii, der Herr Rector u Conrector
Gymnasii und Herr Pfarrer Wibel von
Krispehofen. Dieser letzte nahm Abschiedt
die übrigen alle aber begleiteten den Herrn
Professor, des vielen Wiedersetzens unge-
achtet, bis an die Haußthür des Adlers.
4. Bey dem Ausgang aus der Kirchen,
gratulirten dem Herrn Prof. 2. Dem Ansehen
nach Standes Personen aus dem Magistrat,
und sagten: Die Herren Pfarrer würden
die Sorge übernehmen, daß die Predigt
gedruckt würde.
5. Nach einer Stunde kamen der ältere
Herr Consulent Lakorn und der älteste Stadt-
Pfarrer Seifferfeld, da der erste einen or-
dentlichen Sermon in Nahmen des Magistrats
hielte, mit einer Anrede. Er meldete, daß
die Stadt es sich vor ein Glück schätze