Transkriptionsregeln für die Edition der Tagebücher August Hermann Franckes

1. Allgemeine Richtlinien zur Textwiedergabe

Die Wiedergabe des Textes erfolgt so originalgetreu wie möglich. Die Formatierung der Seiten wird beibehalten. Der Lautstand wird auch bei heute missverständlicher Schreibweise gewahrt.

Die Groß- und Kleinschreibung erfolgt wie im Original. Ist die Unterscheidung der Schreibung nicht eindeutig möglich, wird die moderne Schreibweise angewendet.

Die Getrennt- und Zusammenschreibung erfolgt nach der Vorlage.

Die Zeichensetzung und die Absatzgestaltung des Originals werden beibehalten.

Deutsch- und fremdsprachige Eigennamen von Personen, Orten und Institutionen werden wie in der Vorlage geschrieben.

Die Verwendung von lateinischer Schrift in der Vorlage wird in der Transkription nicht besonders hervorgehoben.

Unterstreichungen werden wie im Original wiedergegeben.


2. Besonderheiten bei der Wiedergabe einzelner Buchstaben und Zeichen

i, j, u, v und w werden entsprechend dem Lautwert wiedergegeben.

s, ss, ß, sz und z werden beibehalten, zwischen Lang-s und Rund-s wird nicht unterschieden.

Diakritische Zeichen bei Vokalen und Diphthongen werden beibehalten.

Hochgestellte Zeichen werden übernommen, Ausnahmen bilden die nachgestellten Zeichen bei mit l bereits abgekürzten Wörtern.

Zahlzeichen werden vorlagengetreu wiedergegeben. Zahlzeichen in Monatsnamen werden ebenfalls nach dem Original wiedergegeben.

Striche als Zeichen für Wiederholungen werden als lange Gedankenstriche übernommen.

Binde- bzw. Trennstriche werden nicht als Doppelstrich, sondern einfach wiedergeben.


3. Besonderheiten bei der Wiedergabe von abgekürzten Wörtern

Abgekürzte Anreden, Titel, Ortsnamen, Konjunktionen, Artikel, geläufige, aus dem Sinnzusammenhang leicht erschließbare Wörter werden wie im Original wiedergegeben. Dabei wird das l als Abkürzungszeichen weggelassen, es sei denn, es repräsentiert wirklich den Lautwert l.

Die verschiedenen Abkürzungen für Herr, Frau, Fräulein und Jungfer werden dagegen ohne eckige Klammern flektiert aufgelöst.

Alle verschliffenen Endungen, Dopplungsstriche über Konsonanten sowie Sonderformen (wie o als Zeichen für "nicht") werden stillschweigend ohne eckige Klammern aufgelöst.

Für Münzen werden mit oder ohne Punkt folgende Zeichenfolgen verwendet:
Denar = dn
Groschen = gr
Gulden (Florin) = fl
Librum (Pfund) = lb
Reichstaler = rth
Taler = thl


4. Textkritische Wiedergabe

Alle Streichungen werden wie im Original übernommen und grundsätzlich durch eine horizontale Linie wiedergegeben. Sollten Streichungen durch darunter gesetzte Punkte vom Schreiber wieder aufgehoben worden sein, wird dies nicht besonders gekennzeichnet.

Ergänzungen des Schreibers werden durch doppelte Schrägstriche unabhängig vom Ort des Zusatzes gekennzeichnet. Dabei bedeuten
//kein// = "kein" eingefügt
//kein ?// = "kein" mit unsicherer Lesung eingefügt

Zusätze bzw. Ergänzungen des Bearbeiters bei der Textwiedergabe werden in eckige Klammern gesetzt. Dabei bedeuten
[...] = Textlücke (z.B. durch Beschädigungen des Blattes); wo konjizierte Ergänzungen möglich sind, stehen diese in eckigen Klammern.
[?] = Unsichere Lesung des mit in die Klammern eingeschlossenen Wortes

Durch hochgestellte Zahlenfolgen veränderte Wortstellungen werden stillschweigend richtiggestellt.