daß dir dieses, weil es aus einer guten Wurtzel gehet, ange-
nehm ist. Gegenwärtig werde ich dir noch vieles dergleichen
erzehlen können; denn sich nicht alles schreiben läßet, oder doch
nicht so ausführlich, weil des guten zu viel ist. GOtt sey
Lob und Danck. Der Praelat u. Director Consistorii Osi-
ander hat mit folgenden Worten einen Gruß an mich be-
fohlen: Grüßen sie mir doch diesen hertzlichen Mann
mehr als Millionen mahl, u. versichern ihn, daß sein
treuer Freund u. Diener bis in den Tod bleibe. Die zu Stutt-
gard versammlete Landes-Stände haben sich gar solenni-
ter gegen mich bedancken lassen für die zu Stuttgart
gehaltene u. ihnen von meinetwegen offerirte Predigt, mit
Versicherung, daß sie iederZeit mir mit aller Liebe mö[gen]
zu gethan verbleiben, u. noch mehrers so mündl. sagen
wil. Ich sehe auf die suiten u. auf die große thür,
die mir im gantzen Lande aufgethan ist, so für ein
Wunder zu rechnen, wenn man weiß, was in vorigen Zeiten
passiret ist. Sonst wäre mir, wenns bloße complimenten
wären, ein wenig daran gelegen. Übermorgen predige
ich hier wieder, u. dann reise ich wieder nach Ulm,
da mich zwar einer im Ministerio hart angetastet; hin-
gegen habe ich sonst bei allen übrigen im Ministerio, die
alle ihrem widersprechenden Collegen seinen Widerspruch
aufs höchste verüblen einen gar gesegneten Eingang gefunden,
u. //bin// mit den beyden angesehensten u. vornehmsten von ihnen
in großer liebes-vereinigung zusammen gefloßen, als ich bey
meinem Eintritt in die Stadt nimmer hätte hoffen können.
Ach der HErr mache Dir mein so langes außenbleiben
erträglich; wie denn gewiß unsere Zusammenkunft desto erfräu-
licher seyn wird. Ich will ihn hertzl. darum bitten. Ich will mich, was
nehm ist. Gegenwärtig werde ich dir noch vieles dergleichen
erzehlen können; denn sich nicht alles schreiben läßet, oder doch
nicht so ausführlich, weil des guten zu viel ist. GOtt sey
Lob und Danck. Der Praelat u. Director Consistorii Osi-
ander hat mit folgenden Worten einen Gruß an mich be-
fohlen: Grüßen sie mir doch diesen hertzlichen Mann
mehr als Millionen mahl, u. versichern ihn, daß sein
treuer Freund u. Diener bis in den Tod bleibe. Die zu Stutt-
gard versammlete Landes-Stände haben sich gar solenni-
ter gegen mich bedancken lassen für die zu Stuttgart
gehaltene u. ihnen von meinetwegen offerirte Predigt, mit
Versicherung, daß sie iederZeit mir mit aller Liebe mö[gen]
zu gethan verbleiben, u. noch mehrers so mündl. sagen
wil. Ich sehe auf die suiten u. auf die große thür,
die mir im gantzen Lande aufgethan ist, so für ein
Wunder zu rechnen, wenn man weiß, was in vorigen Zeiten
passiret ist. Sonst wäre mir, wenns bloße complimenten
wären, ein wenig daran gelegen. Übermorgen predige
ich hier wieder, u. dann reise ich wieder nach Ulm,
da mich zwar einer im Ministerio hart angetastet; hin-
gegen habe ich sonst bei allen übrigen im Ministerio, die
alle ihrem widersprechenden Collegen seinen Widerspruch
aufs höchste verüblen einen gar gesegneten Eingang gefunden,
u. //bin// mit den beyden angesehensten u. vornehmsten von ihnen
in großer liebes-vereinigung zusammen gefloßen, als ich bey
meinem Eintritt in die Stadt nimmer hätte hoffen können.
Ach der HErr mache Dir mein so langes außenbleiben
erträglich; wie denn gewiß unsere Zusammenkunft desto erfräu-
licher seyn wird. Ich will ihn hertzl. darum bitten. Ich will mich, was
[Text vertikal am linken Seitenrand]
meine Gesundheit betrifft, auch wol in acht nehmen. Noch bin frisch u. gesund. Auch sollen mit GOttes Hilfe
künftig alle fest-tage Briefe kommen. Du glaubst nicht, wie ich so sehr offt verhind. worden bin. Denn sie denken alle
sie wollen meiner genießen, weil sie mich haben. Ich hoffe auch das contrefait, so du verlangest, in Augsburg verfertigen zu lassen.
künftig alle fest-tage Briefe kommen. Du glaubst nicht, wie ich so sehr offt verhind. worden bin. Denn sie denken alle
sie wollen meiner genießen, weil sie mich haben. Ich hoffe auch das contrefait, so du verlangest, in Augsburg verfertigen zu lassen.
Abgedruckt in: Neue Beiträge zur Geschichte August Hermann Francke's,
hrsg. von Gustav Kramer. Halle 1875, S. 44-45.
Kollationierung: Karsten Hommel
hrsg. von Gustav Kramer. Halle 1875, S. 44-45.
Kollationierung: Karsten Hommel