Gleichwie ich das Beste in meinem Leben achte,
daß mich GOtt gewürdiget hat, in Erfurt,
um keiner andern Ursache als der Nachfolge Christi
willen, von Menschen meines Amtes entsetzet zu
werden; also kan ichs destoweniger für ein Unglück
rechnen, wenn einem andern Knechte GOttes der-
gleichen Tractament wiederfähret. Daraus mag
dann der geliebte Br. schliessen, wie ich auch Seine
ietzige Begegnisse angesehen. Gewiß, ich glaube
von Hertzen, daß Er keine Ursache habe traurig zu
seyn, sondern vielmehr zu practiciren das Wort
Christi: Alsdenn freuet euch und hüpfet; Wie
ich denn auch in meinem Leben wol nie freudiger
gewesen bin als damals. Die einige Sorge ist bey
solchen Umständen nöthig, daß man sich nur recht
in die von ihm erzeigte Gnade schicke; ihn mit
frölichem Hertzen dafür lobe und preise, und Ihm
auf den Knien dafür Danck abstatte; für seine
Beleidiger und Verfolger hertzlich bitte, sie segne,
und ihnen tausend Gutes anwünsche; dem HErrn
aus aller Macht vertraue, und seine fernere Ver-
sorgung mit Weib und Kindern (Wovon ich zwar
zu der Zeit frey war) ihm kindlich und zuversichtlich
anbefehle; sich vo Menschen nicht lasse hin und
her ziehen, sondern im Glauben auf den Finger
GOttes sehe, wo uns der hinweiset; sich durch an-
derer Schwachgläubigkeit nicht lasse schwächen
im Glauben, sondern mit Abraham starck werde
im Glauben; weder durch die ungebührliche Ver-
achtung anderer sich lasse niederschlagen, noch durch
unzeitiges Lob, als ob man was sonderliches sey,
daß mich GOtt gewürdiget hat, in Erfurt,
um keiner andern Ursache als der Nachfolge Christi
willen, von Menschen meines Amtes entsetzet zu
werden; also kan ichs destoweniger für ein Unglück
rechnen, wenn einem andern Knechte GOttes der-
gleichen Tractament wiederfähret. Daraus mag
dann der geliebte Br. schliessen, wie ich auch Seine
ietzige Begegnisse angesehen. Gewiß, ich glaube
von Hertzen, daß Er keine Ursache habe traurig zu
seyn, sondern vielmehr zu practiciren das Wort
Christi: Alsdenn freuet euch und hüpfet; Wie
ich denn auch in meinem Leben wol nie freudiger
gewesen bin als damals. Die einige Sorge ist bey
solchen Umständen nöthig, daß man sich nur recht
in die von ihm erzeigte Gnade schicke; ihn mit
frölichem Hertzen dafür lobe und preise, und Ihm
auf den Knien dafür Danck abstatte; für seine
Beleidiger und Verfolger hertzlich bitte, sie segne,
und ihnen tausend Gutes anwünsche; dem HErrn
aus aller Macht vertraue, und seine fernere Ver-
sorgung mit Weib und Kindern (Wovon ich zwar
zu der Zeit frey war) ihm kindlich und zuversichtlich
anbefehle; sich vo Menschen nicht lasse hin und
her ziehen, sondern im Glauben auf den Finger
GOttes sehe, wo uns der hinweiset; sich durch an-
derer Schwachgläubigkeit nicht lasse schwächen
im Glauben, sondern mit Abraham starck werde
im Glauben; weder durch die ungebührliche Ver-
achtung anderer sich lasse niederschlagen, noch durch
unzeitiges Lob, als ob man was sonderliches sey,
weil