Relation
von dem, was in puncto religionis zwischen Hertzog
Moritz Wilhelm zu Sachsen Zeitz u. mir A. H. Francken
Moritz Wilhelm zu Sachsen Zeitz u. mir A. H. Francken
vorgegangen.
Es ist mir im Monat Augusto a.c. 1718 von dem ältesten Pre-
diger im Zeitzischen Fürstenthum geschrieben worden, welcher ge-
stalt eine hohe Person mich aus besonderm zu mir tragenden Ver-
trauen ersuchen ließen, zu dem Hertzog //von Zeitz// nach Weyda eine
Reise zu thun, um mich mit Sr. Durchl. von Dero Abtritt von der Evan-
gelischen Religion zu besprechen, als welches in Ansehen des
guten Vertrauens, so auch S. Durchl. mehrmals gegen mich spüren
laßen, verhoffentlich nicht ohne Nutzen abgehen würde. Dieweil
nun, wenn ich dieses recusiret hätte, es mir nicht wol anders
als übel hätte ausgeleget werden können, nemlich als hätte
man nicht so viel Liebe, einem irrenden wieder zurecht zu helfen, oder
nicht so viel Freudigkeit, denen Catholischen Geistlichen, so der
Hertzog um sich hätte, unter Augen zu gehen, so bin erstlich
auf Zeitz, da Ihro Hoheiten, die Hertzogin, gesprochen, u. darauf
auch nach Weyda gereiset, alwo den 13.ten Aug S. Durchl. mich
zur Tafel genöthiget, u. haben Dieselbe, als abgespeiset gewe-
sen, mir noch bey der Tafel Gelegenheit gegeben, mit dem Jesu-
iten Pater. Schmeltzer von der religion zu disputiren,
welches in Gegenwart des Hertzogs u. einiger von Adel,
mithin auch der Bedienten geschehen. In folgenden Tagen, da noch
zu Weyda blieben, haben mich S. Durchl. beständig bey der Tafel be-
halten, da auch gedachter Pater Schmeltzer immer zugegen gewesen,
mit Sr Durchl. auf Dero Begehren in Dero Zimmer täglich viele
Stunden nach einander gesprochen, da mir denn Dieselben Dero
Ursachen, so Sie bewogen zur Catholischen religion zu treten,
und die noch habende vermeynte Gründe gegen die Evangelische
Lehre eröfnet, und ich habe Ihnen auf alles und iedes die gehö-
rige Antwort ertheilet, mich auch zuletzt declariret, wenn
Sie noch mehrere Scrupel übrig haben möchten, und geru-
hen würden, mir dieselben zu sagen, so versicherte getrost,
diger im Zeitzischen Fürstenthum geschrieben worden, welcher ge-
stalt eine hohe Person mich aus besonderm zu mir tragenden Ver-
trauen ersuchen ließen, zu dem Hertzog //von Zeitz// nach Weyda eine
Reise zu thun, um mich mit Sr. Durchl. von Dero Abtritt von der Evan-
gelischen Religion zu besprechen, als welches in Ansehen des
guten Vertrauens, so auch S. Durchl. mehrmals gegen mich spüren
laßen, verhoffentlich nicht ohne Nutzen abgehen würde. Dieweil
nun, wenn ich dieses recusiret hätte, es mir nicht wol anders
als übel hätte ausgeleget werden können, nemlich als hätte
man nicht so viel Liebe, einem irrenden wieder zurecht zu helfen, oder
nicht so viel Freudigkeit, denen Catholischen Geistlichen, so der
Hertzog um sich hätte, unter Augen zu gehen, so bin erstlich
auf Zeitz, da Ihro Hoheiten, die Hertzogin, gesprochen, u. darauf
auch nach Weyda gereiset, alwo den 13.ten Aug S. Durchl. mich
zur Tafel genöthiget, u. haben Dieselbe, als abgespeiset gewe-
sen, mir noch bey der Tafel Gelegenheit gegeben, mit dem Jesu-
iten Pater. Schmeltzer von der religion zu disputiren,
welches in Gegenwart des Hertzogs u. einiger von Adel,
mithin auch der Bedienten geschehen. In folgenden Tagen, da noch
zu Weyda blieben, haben mich S. Durchl. beständig bey der Tafel be-
halten, da auch gedachter Pater Schmeltzer immer zugegen gewesen,
mit Sr Durchl. auf Dero Begehren in Dero Zimmer täglich viele
Stunden nach einander gesprochen, da mir denn Dieselben Dero
Ursachen, so Sie bewogen zur Catholischen religion zu treten,
und die noch habende vermeynte Gründe gegen die Evangelische
Lehre eröfnet, und ich habe Ihnen auf alles und iedes die gehö-
rige Antwort ertheilet, mich auch zuletzt declariret, wenn
Sie noch mehrere Scrupel übrig haben möchten, und geru-
hen würden, mir dieselben zu sagen, so versicherte getrost,