brauch anweise. Ich mache auch einen Unterschied zwischen neces-
sarium et utile. Wenn man mir gleich alles nehme, so habe ich doch
in meinem Hertzen den Weg, wie man zu Gott kommen soll, und
denn wolt ich Jahr aus jahr ein ohne Bücher lehren. Dabey ich aber
nicht leugne, daß nach gelegenheit der Personen und anderer Um-
stände, ich mich auch der Commentariorum und Bücher bedienen
könnte, ob ich wohl weiß, daß ich die wahre weißheit drinnen nicht
suchen dürffte, sondern in Gottes Wort. Was das Tantzen be- Tantzen
trifft, hat zwar wohl tantzen Niemand, so viel ich weiß der Grün-
waldin verboten, sondern ihr eigen Gewißen sie überzeuget, daß es nicht
recht sey. Meine Meinung aber daran ist diese; Tantzen an sich selbst
und die Bewegung des Leibes an und für sich selbst, ist keine Sünde,
so wenig als gehen, stehen, liegen. Aber, wenn man mich fraget, ob
denn ein Christ auf einen öffentliche Gelage noch heute zu tage gewöhn-
licher Art tantzen möge, so antworte ich, was nicht aus dem Glauben
kommt, ist Sünde, so muß nun ein Christ gewiß wißen, daß er mit
seinem tantzen Gott wohlg efalle,ofer //oder// es ist ihm Sünde, und wenn
es gleich an ihm selbst nicht Sünde were. 2. Obgleich die eußerl:
Bewegung des Leibes nicht sünde ist an ihr selbst, so ist doch allewege
das Ärgernis zu verhüten. Wenn die Welt siehet, daß einer, der
für einen guten Christen bekand ist, tantzet, so machet sie ihr dar-
aus eine Regel, und machet ihren unzüchtigen Huren-Tantz zu einer
Lust im Herrn. die Schwachen in Glauben, wenn sie sehen, daß
einer tantzt, den sie ungezweiffelt für einen guten Christen halten,
so tantzen sie auch wohl, traun aber nicht aus der Gewißheit des
Glaubens, sondern weil sie ein Exempel für sich haben, und sün-
sarium et utile. Wenn man mir gleich alles nehme, so habe ich doch
in meinem Hertzen den Weg, wie man zu Gott kommen soll, und
denn wolt ich Jahr aus jahr ein ohne Bücher lehren. Dabey ich aber
nicht leugne, daß nach gelegenheit der Personen und anderer Um-
stände, ich mich auch der Commentariorum und Bücher bedienen
könnte, ob ich wohl weiß, daß ich die wahre weißheit drinnen nicht
suchen dürffte, sondern in Gottes Wort. Was das Tantzen be- Tantzen
trifft, hat zwar wohl tantzen Niemand, so viel ich weiß der Grün-
waldin verboten, sondern ihr eigen Gewißen sie überzeuget, daß es nicht
recht sey. Meine Meinung aber daran ist diese; Tantzen an sich selbst
und die Bewegung des Leibes an und für sich selbst, ist keine Sünde,
so wenig als gehen, stehen, liegen. Aber, wenn man mich fraget, ob
denn ein Christ auf einen öffentliche Gelage noch heute zu tage gewöhn-
licher Art tantzen möge, so antworte ich, was nicht aus dem Glauben
kommt, ist Sünde, so muß nun ein Christ gewiß wißen, daß er mit
seinem tantzen Gott wohlg efalle,
es gleich an ihm selbst nicht Sünde were. 2. Obgleich die eußerl:
Bewegung des Leibes nicht sünde ist an ihr selbst, so ist doch allewege
das Ärgernis zu verhüten. Wenn die Welt siehet, daß einer, der
für einen guten Christen bekand ist, tantzet, so machet sie ihr dar-
aus eine Regel, und machet ihren unzüchtigen Huren-Tantz zu einer
Lust im Herrn. die Schwachen in Glauben, wenn sie sehen, daß
einer tantzt, den sie ungezweiffelt für einen guten Christen halten,
so tantzen sie auch wohl, traun aber nicht aus der Gewißheit des
Glaubens, sondern weil sie ein Exempel für sich haben, und sün-