Neuen Sieg durch neues Leiden!
Theurester Vater in Christo.
Ich bin nun auffs gewisseste versichert worden, daß unser himmlischer Vater Ihn
dem Sachsen Lande entziehen wolle. Gelobet sey in allem die ewige weiß-
heit, welche denen die im Finstern sassen ein Liecht hat lassen auffgehen, und
es nun ihnen wieder entziehet, weil Sie es von sich stossen: Ich bin aber
gewiß in dem Herrn Jesu, er sende Ihn abermahls nicht vergebens,
sondern werde Ihm einen dapfferen kampff und drauff erfolgenden herrli-
chen Sieg in seinem alter fürbehalten haben. Amen! Das ist: es werde
war. Von unserm Zustande habe jüngst bericht gethan, daß der him-
mel schon über und über schwartz sey. Es hat auch noch desselbigen tages
einen Schlag gethan, wie beygehendes decret, so mir selbigen Tages
zugesandt worden, ausweiset. Man hat auch beschlossen gehabt dem Herrn
Senior sein kinder examen mündlich zu untersagen, welches aber so unver-
nehmlich durch den Stadtschreiber fürgebracht worden, daß man selbst nicht
weiß, obs geschehen sey oder nicht. Man bleibet aber von beyden Seiten, so viel
mir wissend, nun dabey, daß es nicht geschehen sey. Er würde es aber ihres ver-
bots unerachtet fortgehalten haben, weil es mit Ihm dißfalls, ob Senio-
ratum, eine andere beschaffenheit hat als mit mir. Ich habe es biß dato
eingestellet. Was von privat information in bürger heusern gemeldet
wird, verstehe ich selbst noch nicht. Denn dergleichen ex professo von mir
nie angestellet worden. Die commissarii sind professi hostes. Der Herr
Senior hat gar eine ernstliche protestation Schrifft wieder die commission
in den Rath eingegeben. Der lebendige Gott der mich beruffen und
das werck meiner hände kräfftiglich gesegnet hat, siehets und hörets,
und wirds alles wol machen, so lieb ihm seine Ehre ist. Darum bin ich ohne
Sorge, denn der Vater hat uns lieb. Künfftig ein mehrers. Hiemit
verharre
Ich bin nun auffs gewisseste versichert worden, daß unser himmlischer Vater Ihn
dem Sachsen Lande entziehen wolle. Gelobet sey in allem die ewige weiß-
heit, welche denen die im Finstern sassen ein Liecht hat lassen auffgehen, und
es nun ihnen wieder entziehet, weil Sie es von sich stossen: Ich bin aber
gewiß in dem Herrn Jesu, er sende Ihn abermahls nicht vergebens,
sondern werde Ihm einen dapfferen kampff und drauff erfolgenden herrli-
chen Sieg in seinem alter fürbehalten haben. Amen! Das ist: es werde
war. Von unserm Zustande habe jüngst bericht gethan, daß der him-
mel schon über und über schwartz sey. Es hat auch noch desselbigen tages
einen Schlag gethan, wie beygehendes decret, so mir selbigen Tages
zugesandt worden, ausweiset. Man hat auch beschlossen gehabt dem Herrn
Senior sein kinder examen mündlich zu untersagen, welches aber so unver-
nehmlich durch den Stadtschreiber fürgebracht worden, daß man selbst nicht
weiß, obs geschehen sey oder nicht. Man bleibet aber von beyden Seiten, so viel
mir wissend, nun dabey, daß es nicht geschehen sey. Er würde es aber ihres ver-
bots unerachtet fortgehalten haben, weil es mit Ihm dißfalls, ob Senio-
ratum, eine andere beschaffenheit hat als mit mir. Ich habe es biß dato
eingestellet. Was von privat information in bürger heusern gemeldet
wird, verstehe ich selbst noch nicht. Denn dergleichen ex professo von mir
nie angestellet worden. Die commissarii sind professi hostes. Der Herr
Senior hat gar eine ernstliche protestation Schrifft wieder die commission
in den Rath eingegeben. Der lebendige Gott der mich beruffen und
das werck meiner hände kräfftiglich gesegnet hat, siehets und hörets,
und wirds alles wol machen, so lieb ihm seine Ehre ist. Darum bin ich ohne
Sorge, denn der Vater hat uns lieb. Künfftig ein mehrers. Hiemit
verharre
Meines Theuresten VatersGehorsamer SohnM. A. H. Francke.
Erff. d. 8./18. Jan. 1691.