Unser lieber Herr D. Breith[aupt] ist ja nun ein jahr
her durch so mannichfältige sonderliche begebenheiten
und Fürstellungen de imminenti fato versichert
worden, daß ich selbst den zweiffel daran ga[r]
beginne zu verlieren, und mich daher um besserung
und erbauung willen desto fleißiger jetzo zu ihm halte[n]
und alles wohl anmercken werde. Er selbst ist
gar freudig dazu. Wir können nicht mehr als bet[en,]
der Herr sey uns gnädig. Ich erlasse hiemit de[r]
hand des Herrn und verharre
 
Meines theuresten Vaters
Gehorsamer Sohn
M. Augustus Hermann Franc[ke.]
d. 5. Nov. 1692.
 
P.S. Weil ich heute
durch eine große Menge
Beichtkinder im Beichtstuhl ermüdet
bin, und die zeit dazu verfloßen,
werde ich genöthiget dieselben zu
bitten, Sie wolten doch dem Herrn von
Schweinitz wissen lassen, daß sein Schrei-
ben in Leipzig beliegen blieben, und
ich solches erst diese woche empfangen,
habe aber mit Herrn Grophio geredet,
weil sein Christenthum so beschaffen, daß
sein Gemüth keinen anstoß an solcher an-
frage nimmet, er hat mich versichert, daß
er selbst seinen dienst in Augspurg resigniret,
sey zum theil nach seinem damaligen unbekehrten
zustande aus hoffart geschehen, weil es ihm nicht
gut genug gewesen, zum theil auch, weil man ihm
das gute, so er noch erkant, zu der jugend besten nicht wollen anwenden
lassen. Dieses habe sonst gerne schrifftlich berichten wollen.