Mein theurer Vater,
dessen letztes habe wol empfangen.1 Bin sehr überladen mit Geschäfften. Be-
richte aber mit wenigem, daß mein hertz noch darinnen gantz feste ist, daß
ich die vocation nach Calbe nicht annehmen wil.2 Si vel maxime homines ex-
trema minentur. Es hat mir noch nie gereuet, wenn ich ein freudig hertz vor
Gott zu behalten die augen eine zeitlang zugebunden. In der Halberstädtischen und
andern Sachen bin ich kindlich, bete fleißig und laß Gott Sorgen. Er ist Vater
und Herr, läßet er seine Kinder und Knechte zu schanden werden, triffts ihn
selbst, das nimmer geschehen wird. Die welt mag murren oder lachen, last uns
nach dem maaß das uns verliehen ist handeln, und dann stille seyn. Gott
hertzlich empfholen. Glauche d. 10. Jan. 1693.
richte aber mit wenigem, daß mein hertz noch darinnen gantz feste ist, daß
ich die vocation nach Calbe nicht annehmen wil.2 Si vel maxime homines ex-
trema minentur. Es hat mir noch nie gereuet, wenn ich ein freudig hertz vor
Gott zu behalten die augen eine zeitlang zugebunden. In der Halberstädtischen und
andern Sachen bin ich kindlich, bete fleißig und laß Gott Sorgen. Er ist Vater
und Herr, läßet er seine Kinder und Knechte zu schanden werden, triffts ihn
selbst, das nimmer geschehen wird. Die welt mag murren oder lachen, last uns
nach dem maaß das uns verliehen ist handeln, und dann stille seyn. Gott
hertzlich empfholen. Glauche d. 10. Jan. 1693.
M. Aug. Hermann Francke.