mit denselben der Gnade Gottes befehlend verharre
Meines theuresten Vaters
in Christo
Gehorsamer Sohn
M. Augustus Hermann Francke.
Glauche an
Halle d. 23.
Sept. 1693.
 
P.S. weil Herr Müller am ver-
wichenen post=tage nicht mit
fort kommen können, habe das
Schreiben und die Sachen auch
so lange liegen lassen. Berichte
noch (wiewol es vielleicht schon be-
kant) daß der liebe M. Opitz,
Pfarrer zu Silbitz 3 Stunden vonhier,
gestorben, welcher in seinem Leben zu
sagen pflegete, D. Spener ist mein
Vater, der hat mir durch seine Schrifften
die augen geöffnet. An seinem
Ende hat er an uns sonderlich begehret,
daß wir doch mit beyräthig seyn solten,
daß seine Stelle mit einer solchen per-
son wieder versehen würde, die nicht wie-
der einriße, was er gebauet hätte. In
seiner nachbarschafft zu Wettin, waren
adeliche, welche sich die Mühe nicht haben
verdrießen lassen auch bey schlimmen
wetter eine Stunde lang nach seiner
Kirche zu gehen.
Weil ich eben ietzo da Herr Müller
von mir abschied nimmet, zu recht
gelegener Zeit die exemplarien
von meinem Gedenckbüchlein an-
kommen, so habe noch 17 exemplaria
beygeleget, und wird Sie Herr Müller
gern an die Herren Geh[eimen] Räth und prediger
oder wie sie sonderlich nach dem Schreib-
papier disponiret werden, herumtragen. Bitte mir zu gut zu halten, daß
ich mühe damit verursache.