1690. Erffurt. Jun. 18.
Sign. C.
Aus der Fülle des eingebohrnen vom
Vater, der da ist voller Gnade und
Wahrheit, Gnade um Gnade!
Aus der Fülle des eingebohrnen vom
Vater, der da ist voller Gnade und
Wahrheit, Gnade um Gnade!
Hochwertheste,
in dem HErrn Jesu theuer gelieb-
te Gönnerin.
Durch dero geliebtes bin sehr in dem
HErrn erqvicketworden und gestärcket
worden. Daß aber die Beantwortung so
lange versparet, wird verhoffentlich mein
bißheriger Kampff, welchen für Antre-
tung meines Amts über mich nehmen
müßen, am besten entschuldigen. Sonst kan
wohl versichern, daß dero Andencken für
den HErrn, mir aus meinem Herzen nicht
verschwunden, noch hinführo verschwinden
wird, wiewohl ich bitte, solches ferner durch
erbauliche Schreiben zu unterhalten, nach-
dem ich einmahl der Wohlthat der erstern
schriftlichen Ansprache von derselben gewür-
diget worden. Ich hoffe hinwieder von vie-
lem Siege des HErrn zu schreiben, und das
Lob des HErrn unter uns groß zu machen.
Nun sind mir würcklich, wie meine theure-
ste Freundin schreibet, die Schaafe und Läm-
mer des HErrn, ia ich möchte wohl auch sagen,
die andern Schaafe, die nicht in diesem Stelle
sind, von der Vater Hand des HErrn anver-
trauet, sie zu der lebendigen Waßerqvelle
des Erz-Hirten zu leiten. Denn ich auch nach
allen Gefallen einen freyen Eingang ha-
be bey der lieben Schul-Jugend, sowohl
Knaben als Mägdlein, nicht allein durch öf-
HErrn erqvicket
worden. Daß aber die Beantwortung so
lange versparet, wird verhoffentlich mein
bißheriger Kampff, welchen für Antre-
tung meines Amts über mich nehmen
müßen, am besten entschuldigen. Sonst kan
wohl versichern, daß dero Andencken für
den HErrn, mir aus meinem Herzen nicht
verschwunden, noch hinführo verschwinden
wird, wiewohl ich bitte, solches ferner durch
erbauliche Schreiben zu unterhalten, nach-
dem ich einmahl der Wohlthat der erstern
schriftlichen Ansprache von derselben gewür-
diget worden. Ich hoffe hinwieder von vie-
lem Siege des HErrn zu schreiben, und das
Lob des HErrn unter uns groß zu machen.
Nun sind mir würcklich, wie meine theure-
ste Freundin schreibet, die Schaafe und Läm-
mer des HErrn, ia ich möchte wohl auch sagen,
die andern Schaafe, die nicht in diesem Stelle
sind, von der Vater Hand des HErrn anver-
trauet, sie zu der lebendigen Waßerqvelle
des Erz-Hirten zu leiten. Denn ich auch nach
allen Gefallen einen freyen Eingang ha-
be bey der lieben Schul-Jugend, sowohl
Knaben als Mägdlein, nicht allein durch öf-
fentl.