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An Herrn Jordan.
 






























































Halle d 2. Jan.
1715
Der Herr segne ihn zum neuen Jahr.
 

[Transkription: Elsa Arndt]
Mein hertzlichst geliebtester Herr Jordan,
Sein Briefgen hat mich hertzlich er-
freuet, weil ich sein altes redliches
Hertz darin angetroffen. Es hat mich
aber desto mehr betrübet, da mir refe-
riret worden, daß er mit den ersten
Schiffen sich hatte wieder nach Euro-
pa begeben wollen. Indeßen ist zu
Copenhagen vom Könige beschloßen,
daß er zum Missionario ordiniret
werden sol, u. zwar dort in Tran-
quebar. So bleibe er nun im Namen
des HErrn, wo er ist, und weiche
nicht. Denn so er beständig ist, und
außhält, und ist nicht ungläubig,
sondern gläubig, so wird er die
Herrlichkeit GOttes sehen. Es heist
ietzo zu Tranquebar: Wer ist der diese
geringe Tage verachtet//?// Darin man
doch sich wird freuen. Wir freuen
uns hier über Ihn, wenn wir an
Ihn gedencken, //beten für Ihn,// und preisen GOtt,
daß er ihn mit zu diesem Werck ge-
brauchet. Er sehe //dabey// nicht auf sein
unvermögen, noch auf die hartig-
keit der Hertzen, an denen sie ar-
beiten; sondern arbeite nur treu-
lich im Glauben fort, so wird er
in der That erfahren, daß sein
Werck in dem HErrn nicht ver-
geblich ist. Ich verharre mit in-
nigster Liebe zu ihm Sein treuer
Freund
A. H. Francke