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Hochgeehrter und Ho[ch]w[ohl]geb. Herr Rector, In des H[errn] Jesu sehr
wehrter Br,
Deß[en] ge[liebtes] vom 18 hujus [habe] ich richtig empfangen.
Die Einlage von einen corporal an s. FeldPrediger
ist mir sonderl. lieb geweßen. Gott wolle doch viele also
herum holen, die ihm untreu worden sind. Den Brieff
behalte biß auff weitere order hin nur [weil ?] die
Postunkosten nicht dadurch zu vermehren. Mit Herrn
Hempeln muß ich bekennen, daß es gar schwehre
Umbstände sind, die mit ihm vorgehen, u demnach
weil ich es schon an einen gewißen ort allzu an-
hängig gemacht, daß er zu einer Hofmeister Stelle
hiselbst beruffen werde, muß ich nun erwarten,
was weiter darin vorgehen wird, da es
mir sonst von Hertzen lieb seyn solte, wenn er ihnen
diesen ihres orts zu einer Erqvickung dienen möchte,
Ich bitte ihn aber, er wolle doch soviel freudiger und
getroster seyn, je mehr Er adressaten in
s. Amt hat. Denn das ist ein gewißes Zeichen, daß
ihm Gott einen gar herrl. Sieg geben wird, so Er
nur seine Worte nicht wegwürfft. Womit ich nun
verharre
d.d.
de Malzan