Hochwohlgeborner,
Gnädiger Herr,

Ew. Excell. mit gegenwärtigem zubehel-
ligen veranlasset mich die affaire des bishe-
rigen Prof. Voigten von Hermannstadt, der
mir berichtet, welcher gestalt er nebst dem, der
gleiche fata mit ihm gehabt, in Wien zu De-
nenselben seine Zuflucht genommen, und
bey seiner ihm bewusten gäntzl. innocentz
Dero besonderes patrocinium nach seinem
Wunsch gefunden habe. Wie nun diese bey-
den Leute, als meine einige Jahre gewesene
Haus- und Tischgenoßen von mir geliebet
worden, und ich mich wohl versichert halte,
daß sie in ihrem Amte weder in Lehr noch
im Leben etwas werden vorgenommen
haben, dadurch sie das ihnen wiederfahrne
harte tractament verdienet haben solten;
also erkenne ich mich für alle hohe Gunst
und Gnade, so Ew. Excell. ihnen erzeiget,
Denenselben zum allerhöchsten verbunden,
glaube auch, daß wie Gott ein gerechter
Gott ist; also werde er dieses Werck der
Liebe, und dieser Vertheidigung der Un-
schuld nicht vergeßen, sondern es ihnen
in der Ewigkeit überschwengl. vergelten:
Warum ich denn auch den großen Gott in
meinem armen Gebeth demüthigl. anflehe;
Ewe