Erweckungs- und Ermahnungs-Schreiben //des seel. Herrn Professoris Franckens// an einige
dem Angesichte nach, unbekannte Persohnen zu
Stockholm auf ihr begehren geschrieben.
 
Gnade, Seegen und Friede von Gott!
 
Es ist nun zweymahl von sicherer Hand mir aus Stock-
holm berichtet worden, daß daselbst einige Christ-
liche Freunde wünscheten ein Erweckungs-Schreiben
einmahl von mir zu empfangen.
Diesem so Christlichen Verlangen, so viel an mir ist, ein
Genügen zu thun, habe gegenwärtiges zu solchem Ende
übersenden wollen, ob ich mich wohl eben mit Verrich-
tungen, so überladen finde, daß ich nicht anders kan,
als mich hierinmnen aufs kürtzeste zu faßen.
Meine zwar etwa dem Angesichte nach unbekannte,
aber doch in Christo hertzlichst geliebte und werth-
geschätzte Freunde!
Sie wißen, daß wir zu einer solchen Zeit leben, da
zwar die schweren Gerichte Gottes wegen der über-
machten Sünden der Menschen, sonderlich aber Europa,
und die darinnen befindliche Christenheit ausgebreitet
sind; Aber da gleichwol der gnädige und barmhertzi-
ge Gott sich in denen kräfftigen Gnaden-Wirckungen
seines Geistes nicht unbezeigt läßet; wie es denn un-