Ich hoffe, man soll den druck nicht ehe erfahren, biß Sie ediret ist.
Morgen werde communiciren, als habe heute zu meinen Klägern
den Kirchvater gesandt, und sie meiner unveränderten Liebe
gegen sie versichern laßen, haben bescheidentlich geantwortet. Sonst
sind wir hier Gott lob! auch nicht ohne vielen Seegen, hoffe bald
einen zieml. catalogum feiner hertzen zu übersenden, Sie ihrem
lieben Gebet zu befehlen. Die beyden Jungfer Wolffin beweisen
sehr großen Ernst in ihrem Christenthum, müßen auch von der
argen welt viel Schmach deswegen leiden, sind aber dabey
getrost und stille. An dem jungen Gloxin, an dem man sonst
fast desperiret, hat Gott auch hieselbst große Gnade erzei-
get, daß ich hoffe der Herr werde ihn wohl auff ebener bahn
so lange er lebet erhalten, est destinatus Patronus stipendis Schabbe-
liani. solches wird bey vielen große überzeugung in Gotha
und Lübeck geben. Ein mehrers vergönnet jetzo die Zeit
nicht. Der Herr von Berg ist diese woche hierdurch
passiret mit einem comite aus Holland, instructus ut intel-
lexi, attestatis suis. was Herr Lange hierzu sage, weiß
ich nicht. Ich erwarte mit verlangen dero wehrtes.
Zweiffele auch nicht causa mea iustissima et planissima
werde Herrn von Meinders wol recommediret seyn.
Der Gnade Gottes empfholen. Verharre
Glauche an Halle
den 9 Jul. 1692.
Meines theuresten Vaters
Gehorsamer Sohn
M. Augustus Hermann
Francke.