finden werden. Gott laße in der Sache geschehen, was sein gnädiger
guter wille ist. Meine kühnheit, die ich gebraucht, einige Erinnerung zu
thun, bitte ich gnädig zu interpretiren; Hr. Töllner hat mir nachhero
die umbstände der Sachen schon eröffnet, dagegen ich weiter nichts zu
sagen habe. Dieweil nunmehr Ew. Hochgr. Gn. dero Hertz Gott ergeben
haben, und Ihnen vorgenommen haben durch Christi Krafft zu beweisen,
daß Personen ihres Standes sich der ernstlichen und ungefärbten Nach-
folge Jesu Christi nicht zu schämen haben, so giebt nun auch die Welt
auff alles Ihr thun desto mehr acht, und suchet ob sie etwas finden
könne, wodurch ihnen der Ruhm eines unsträfflichen Wandels zu nichte
gemachet werden möge. Da ich mich in sehr freue über die Gnade, so
Gott in dero Seele zu legen angefangen, so kommets aus seiner Beur-
theilung sondern inigsten Liebe her, wenn ich einige Erinnerung thue,
indem es mich kräncken würde, so es dem Feinde auch nur im aller-
geringsten an Ihnen gelingen solte. Ich freue mich aber, daß ich kriege
was ich dem widerwärtigen antworten kan, und preise auch nun Gott
von Herzen, daß ich die beständige Gnaden-wirckung Gottes an dero
Seele vernehme. Dero Reise und zurückkunfft mit Dero Frau Gemahlin
wolle Gott der Allerhöchste ihm anbefohlen seyn laßen, und Ihnen
beyderseits auch hier in Halle viel geistlichen Seegen beylegen. Was
Herr Schütze geschrieben, sol indeßen wohl besorget und ein Knabe zum
küchenjungen parat gehalten werden. Diejenigen, welchen ich den gn.
Gruß von Ewr. Hochgr. Gn. gemeldet, erstatten durch mich unterthänigen
Danck, und versichern Dieselbe nebst mir ihres armen Gebets, daß Gott
Dieselbe auff dem angetretenen Schmalen Wege, der so gar wenig edlen
beliebet, durch seine unendliche Krafft unverrückt erhalten, und alle noch
bevorstehende Hinderniße überwinden helffein volle; womit ich in unter-
thänigkeit verharre
guter wille ist. Meine kühnheit, die ich gebraucht, einige Erinnerung zu
thun, bitte ich gnädig zu interpretiren; Hr. Töllner hat mir nachhero
die umbstände der Sachen schon eröffnet, dagegen ich weiter nichts zu
sagen habe. Dieweil nunmehr Ew. Hochgr. Gn. dero Hertz Gott ergeben
haben, und Ihnen vorgenommen haben durch Christi Krafft zu beweisen,
daß Personen ihres Standes sich der ernstlichen und ungefärbten Nach-
folge Jesu Christi nicht zu schämen haben, so giebt nun auch die Welt
auff alles Ihr thun desto mehr acht, und suchet ob sie etwas finden
könne, wodurch ihnen der Ruhm eines unsträfflichen Wandels zu nichte
gemachet werden möge. Da ich mich in sehr freue über die Gnade, so
Gott in dero Seele zu legen angefangen, so kommets aus seiner Beur-
theilung sondern inigsten Liebe her, wenn ich einige Erinnerung thue,
indem es mich kräncken würde, so es dem Feinde auch nur im aller-
geringsten an Ihnen gelingen solte. Ich freue mich aber, daß ich kriege
was ich dem widerwärtigen antworten kan, und preise auch nun Gott
von Herzen, daß ich die beständige Gnaden-wirckung Gottes an dero
Seele vernehme. Dero Reise und zurückkunfft mit Dero Frau Gemahlin
wolle Gott der Allerhöchste ihm anbefohlen seyn laßen, und Ihnen
beyderseits auch hier in Halle viel geistlichen Seegen beylegen. Was
Herr Schütze geschrieben, sol indeßen wohl besorget und ein Knabe zum
küchenjungen parat gehalten werden. Diejenigen, welchen ich den gn.
Gruß von Ewr. Hochgr. Gn. gemeldet, erstatten durch mich unterthänigen
Danck, und versichern Dieselbe nebst mir ihres armen Gebets, daß Gott
Dieselbe auff dem angetretenen Schmalen Wege, der so gar wenig edlen
beliebet, durch seine unendliche Krafft unverrückt erhalten, und alle noch
bevorstehende Hinderniße überwinden helffein volle; womit ich in unter-
thänigkeit verharre
Ewr. Hochgr. Gnadenbeständiger Vorbitterbey den Gott und Vater über allesAugust Hermann Francke.mpp.
Abgedruckt in: Schmidt, Berthold, Meusel, Otto (Hrsg.): A. H. Franckes Briefe an den Grafen Heinrich XXIV. j.L. Reuß zu Köstritz und seine Gemahlin Eleonore aus den Jahren 1704 bis 1727 als Beitrag zur Geschichte des Pietismus. Leipzig 1905, S. 16-17.