digamt, so es etwa dem Herrn gefiele eine Gelegenheit für ihn zu
zeigen, die Frau scheinet auch in feinem zustande des Christenthums
zu stehen. Herr D. Hinckelmann hat mir dieser tagen geschrieben,
und berichtet, daß er ein M[anu]s[crip]tum gesehen von Herrn Stengern, wel-
ches soltes solte ediret werden, viele ungelegenheit machen dürffte,
in dem er darinnen vieles wieder die pietisten habe, so er bey ihnen
zu Halle und Erffurt solte angemercket haben. Herr D. Hinckelmann
will nicht genennet seyn. Solte mein theurester Vater die Mühe
wohl nehmen wollen, ihn treulich von solchem fürnehmen abzu-
mahnen, würde es ja wohl nicht ohne Seegen seyn. Zum nechsten
mahl daß ich wieder schreibe, wil ich auch ein Schreiben an ihn
beylegen. Ich hätte ihm traun solches nicht zugetrauet, sonderl.
da er sich so wol gegen mich erkläret. Der Herr wolle alles
zum besten richten. Hiemit verharre nechst Empfhelung in
göttliche Obhut meines theuresten Vaters
 
Gehorsamer Sohn
M. Augustus Hermann Francke.
Glauche an Halle
d. 27. 7br. 1692.