Tübingen den 30ten
Mein allerliebstes Kind, 9br: 1717.
Du kanst nicht glauben, wie die Hand des Herrn
so sonderbar u. so gnädig mit mir ist,
u. wie seine Führung so offenbar, daß ich
wegen meines viel längern, als vermu-
theten, aussenbleibens in Ruhe seyn, u.
auch hoffen muß, daß er eure u. andere
Hertzen in Ruhe setzen, oder auch alles wi-
der gut machen werde, da es nun ein-
mal unmöglich ist, daß ich Weynachten u.
Neu-Jahr zu Halle halte. Der eingang
u. Segen ist unglaublich u. mit wenig
worten unmöglich zu beschreiben. Gestern
habe ich hier die Ader gelassen, so
gantz wohl u. glücklich abgangen,
und hat Herr Dr. u. Prof. Camerarius mir