Mein allerliebstes Kind,
Gestern abend bin ich GOtt lob hier zu Kotzau
bey der Frau von Kotzau ankommen mit meiner
gantzen Gefehrtschafft u. in guter Gesundheit.
die Frau von Kotzau schickte mit 4 Pferde ent-
gegen, die ich gestern nachmittag biß abends ge-
brauchet. Sie ist eine gar feine Seele, u. ist
wol des Trostes recht froh als ein dürres
land des Regens. Nun ruhen wir heute von
dem beschwerl. wege hier aus. der Frau Gräf[in]
von Ebersdorf ihre Pferde //aber// stehen schon hier
und warten auf mich, daß ich morgen die
4 meilen vollends dahin fahre, da ich sonst
heute hinzukommen gedachte. Ich hoffe nun zum
allerlängsten den 22ten in Cöstritz zu seyn. Ach
wenn du doch, mein Allerliebstes Kind, als
denn köntest da seyn, denn es ist ja nur 6 biß 7
meilen; als denn führest du mit mir auf Jena,
von Jena auf Auerstädt, so sich anders die
Frau Geheime Räthin daselbst von uns wolte
antreffen laßen u. mit uns nach Halle fah[ren,]
der es wol ietzt mit dem Bedingen, daß sie nie-